Montag, 3. April 2017

Vom Laufsteg in den Kleiderschrank - 2.2 - Ich hinke den Plänen hinterher

Leider muss ich diesen Post wieder mit einer kleinen Jammereinlage beginnen. Ich bin mit dem Post spät dran und wider erwarten habe auch noch nicht viel zu zeigen und schon gar nicht etwas Genähtes. Als ich vor zwei Wochen überlegt habe, was ich in dieser Runde nähen möchte, war ich fest davon überzeugt, dass ich beim 2. Treffen schon das erste fertige Kleid zeigen kann. Weit gefehlt! Ich bin übers Aussuchen und Zusammenkleben der Schnittmuster nicht hinausgekommen.


Mir war schon klar, dass ich es nicht schaffen werde alles Geplante zu nähen, aber ich dachte, dass es mir gelingen wird drei Teile zu fertigen. Wie weit ich meine Pläne nach unten korrigieren muss, kann ich im Moment noch nicht sagen und da ich mir schon Gedanken zu den möglichen Schnittmustern gemacht habe, mache ich heute eine kleine Zusammenstellung. Da hab ich alles parat, wenn ich zu einem späteren Zeitpunkt vielleicht noch etwas davon nähen möchte.

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Das erste und das zweite Gucci Kleid haben den gleichen Schnitt und unterscheiden sich nur durch die verwendeten Stoffe. Was mir bei dem Schnitt auffällt, sind die fehlenden Abnäher im Oberteil. Ich sehe hier keine Brustabnäher oder irgendwelche anderen Abnäher. Weder vorne noch hinten. Das bedeutet, dass das Taillieren des Kleides nur über die Seitennähte passiert. Das wird bei meiner Figur nicht funktionieren.


Schnittmöglichkeiten: Ich hatte in Erinnerung, dass es in einer Fashion Style vom letzten Jahr ein Kleid mit einem ähnlichen Schnitt gab. Leider nachdem ich das Heft gefunden habe, musste ich feststellen, dass dieses Schnittmuster nur für Trikot-Stoffe konstruiert ist und hat ebenfalls keine Abnäher. Für meine Zwecke ist es also nicht brauchbar.


In meiner Burdassammlung habe ich auch kein Schnittmuster gefunden, welches ich fast 1 zu 1 übernehmen könnte. Ich werde also nicht drumherum kommen mir aus mehreren Schnittmustern das Kleid zu basteln. Für das Oberteil habe ich in einer schon älteren Burda ein Hemd gefunden, dessen Schnitt dem Oberteil des Kleides sehr ähnelt.


Alternativ könnte ich auch ein Oberteil eines Kleides aus einer Fashion Style vom letzten Jahr nehmen.


Der Rock des Originalkleides ist ein Sonnenplissee. Der Stoff, den ich in der Kombination mit der Spitze für den Rock verwenden möchte ich ein Baumwollstoff und der Stoff aus dem ich eventuell das zweite Kleid nähen würde ist ein Viskosecrêpe. Weder Baumwolle noch Viskose lassen sich dauerhaft plissieren. Die Falten würden in diesen Stoffen nicht halten. Ich habe mir gedacht, dass vielleicht ein Rock, der aus mehren Bahnen besteht eine schöne Alternative zu einem plisssierten Rock sein könnte. In der Fashion Style 7/2015 habe ich einen geeigneten Rockschnitt gefunden.


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Wie genau das dritte Kleid geschnitten ist kann ich anhand der Bilder, die ich habe, gar nicht erkennen. Auf jeden Fall ist es ein nicht allzu weites Hemdblusenkleid. Es hat eine Knopfleiste, die ungefähr bis zu der Taille geht, eine klassische Hemdenpasse und Kragen und Manschetten mit Rüsche. Studiert man genauer den Musterverlauf des Originalkleids, scheint dass das Kleid keine Taillennaht hat. Schnittmöglichkeiten: Ich habe vor kurzem ganz zufällig auf einem Blog ein wunderschönes, genähtes Kleid entdeckt, das von der Silhouette dem Gucci Kleid sehr ähnelt, und habe mir sofort den Einzelschnitt, Burda Style 6760, als Downloadversion gekauft. Das Schnittmuster enthält drei Kragen- und drei Ärmelvarianten, sodass ich ohne größeren Anpassungsaufwand das Kleid nach dem Schnittmuster nähen könnte.


In einer Burda, die ich zu Hause liegen hatte, habe ich noch einen ähnlichen Schnitt gefunden. Das Kleid ist ein bisschen mehr ausgestellt, dafür hat es eine Passe, wie das Original.


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Das vierte Kleid steht nicht ganz oben in dem Ranking der fünf Kleider also habe ich nur ganz flüchtig nach einem Schnittmuster geschaut aber ich finde, dass dieser Burda Schnitt sich ganz gut eignen würde.


Das Schnittmuster habe ich in einer abgeänderter Form schon für mein Weihnachtskleid 2013 verwendet. Das Oberteil, das einen ungewöhnlichen Brustabnäher hat, der von der Schulter Richtung Brust geht und in den Falten versteckt ist, passte mir damals sehr gut.

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Das fünfte Kleid ist in vielerlei Hinsicht ganz besonderes. Zu einem wegen dem besonderem Stoffsprint. Im November 1653 beschrieb Madeleine de Scudéry die Karte eines imaginären Landes, Reiches der Liebe (La Carte de Tendre). Dass Alessandro Michele die Karte als Muster für seine Stoffe verwendet, gibt der Kollektion eine symbolische Bedeutung. Kleider als "ein Atlas der Emotionen", besondere, kostbare Lieblingsstücke, die einen begleiten sollen und die man Saison für Saison ergänzt. Die andere Besonderheit sind die aufwendigen Paillettenapplikationen mit den Trompe-l’œil-Effekten. Auf dem vergrößertem Bild der Manschette oben, sieht man den Effekt der vorgetäuschten Dreidimensionalität ganz gut.
Schnittmöglichkeiten: Für dieses Kleid hätte ich ein erprobtes Schnittmuster. Meine Faszination für Gucci besteht schon seit längerem. Bereits im letzten Jahr habe ich angefangen ein Gucci inspiriertes Kleid zu nähen. Ein Kleid aus grüner Spitze mit gestreiftem Strickbund in der Taille. Das Kleid ist im Januar kurz vor der Annäherung in Bielefeld fertiggeworden und obwohl ich es seitdem schon öfter getragen habe, hat sich bis heute noch keine Gelegenheit ergeben, Tragefotos zu machen. Das hole ich aber ganz bald nach. Versprochen! Das Kleid habe ich nach einem Schnittmuster aus einer ganz alten Burda genäht. Dieses Schnittmuster könnte ich auch diesmal verwenden.


Gucci hat offenbar ganz viele inspiriert. Auch die Redaktionen der Schnittmuster Zeitschriften. Sowohl Burda Style als auch Fashion Style (Knipmode) haben einige Gucci-Lookalike-Schnittmuster herausgebracht. Unter anderem das Schnittmuster des Kleides unten, das eine Alternative zu dem Burdaschnitt wäre.



Sollte ich das Kleid irgendwann mal nähen, würde ich gerne den Taillenbund und die Pseudorüschen am Ausschnitt und an den Manschetten aus Paillettenstoff nähen. Nur wo soll einen schönen Pailletenstoff in gleicher Qualität und drei unterschiedlichen und zu meinem vorhandenen Stoff passenden Farben bekommen?

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Die Bluse möchte ich nach einem alten Schnitt aus den 70ern nähen. Ich finde, dass Alessandro Michele in die Kollektionen, die mir so gut gefallen, ganz viele seventies Elemente einfliessen lassen hat. Ich habe in meiner einzigen Burda, die ich aus diesem Jahrzehnt stammt zwar keine Bluse, aber zufälligerweise ein Kleid gefunden, dessen Schnitt der Gucci Bluse nahekommt.



Das sind es also detailliert meine großen Nähpläne des zweiten Vom Laufsteg in den Kleiderschrank Turnus. Zum Finaltermin am 30.04. hätte ich gerne das 1. und das 3. Kleid und die Bluse fertig :). Was sich tatsächlich realisieren lässt, wird sich im Laufe dieses Monats zeigen.

Ich freue mich sehr, dass ihr euch in der 2. Runde so zahlreich eingefunden habt und bin sehr beeindruckt was für schöne Sachen ihr und Monika, die in dieser Runde die Beiträge sammelt, realisiert.


Termine 2. Runde:
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Mi. 15.03. Inspirationen
Fr. 31.03. Zwischenstandsbericht
So. 30.04. Ab­schluss­prä­sen­ta­ti­on

9 Kommentare:

  1. Kein Wunder das noch nichts fertig ist, das sind so überwältigende Nähpläne, das ist nähpotential für zwei Jahre.
    Ich möchte alle diese Kleider an dir sehen.
    LG Sybille

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  2. Ich finde deine sorgfältige Recherche und Vorplanung ja klasse; damit hast du die Modelle quasi schon in der Tasche und es ist noch viel Zeit bis zum Finale, Yvonne.
    LG von Susanne

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    1. Mäh, die Tochter war an meinem Rechner; nur dass du weißt, von wem der Kommentar kommt.
      LG von Susanne

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    2. Das ist ja lustig!
      Quasi schon in der Tasche :)... Danke Susanne für die aufmunternden Worte!
      LG Yvonne

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  3. So tolle und aufwändige Pläne... Vielleicht könntest du für das erste Kleid einen normalen, bewährten Hemdblusenschnitt ohne Passe aber mit Abnäher nehmen, die Passenlinie einzeichnen und den Abnäher dann in die Passe (und eventuell auch ein wenig ins Armloch) drehen? Da die Passe recht tief geschwungen ist, könnte das vielleicht klappen.
    Ich freue mich auf weitere Berichte!
    LG, Bele

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  4. Ach Yvonne, dein Dilemma kenne ich nur zu gut: Zu viele Pläne, zu viele Möglichkeiten eines der vielen Schnittmuster mit einem der vielen Stoffe zu verpaaren...und ehe man sich versieht, hat man etwas Neues im Blick :-(

    Ich wünsche dir Geduld und gutes Gelungen und würde am liebsten das Landkartenkleid sehen.

    Liebe Grüße
    Susan

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  5. Jetzt hast du schon so eine Wahnsinnsauswahl! Aber genau das ist vermutlich dein "Problem". Bei so vielen schönen Stoffen und so vielen Ideen wäre ich vermutlich blockiert :-)) Einen Schnitt aus der Sammlung, Burda 108-2011, habe ich irgendwann einmal genäht. Der Schnitt ist wirklich schnell genäht und du könntest ihn mit ein paar Details aufwerten. Du machst das schon! LG Carola

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  6. Dafür dass so gutes Wetter war, bist du doch sehr weit gekommen. Nähen ist doch "nur" ein Hobby, da brauchts doch keinen Stress, das wird schon, ich bin zuversichtlich dass wir Ende April das eine oder andere schöne Kleid bewundern können.
    Grüßle
    Klara

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