Mittwoch, 19. Juni 2013

Endlich ist er da!

Endless summer, oh, oh, oh, oh,
yeh, yeh, yeh, yeh, yeh

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We gonn party in the sun
Catch the feeling have some fun

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Heute hat die Sommerhitze ganz Deutschland fest im Griff 


und dementsprechend geht es heute auf dem MMM-Blog 
mit der wunderbaren Melleni in der Front Row 
ganz besonders bunt und luftig zu. 

Bedauerlicherweise habe ich nichts Neues zu präsentieren, das sich schon an der Frau zeigen lässt. Als Wiebke letzten Donnerstag ihre Näkränzchenpläne verraten hat und ich den sommerlichen Stoff mit blauen Vasen und gelben Zitronen drauf sah, wurde bei mir die Begierde nach einem ähnlichen Kleidungsstück so groß, dass ich alles Angefangene stehen und liegen ließ und ein neues Projekt angefangen habe. Und wie immer bei mir - es dauert!


Nach gefühlten tausend kleinen Anpassungen ist das Oberteil jetzt fertig und sitzt gut, wenn auch ein bisschen stramm. Der Stoff gibt im Unterschied zu der Bettwäsche-Baumwolle meines Probeteils keinen Millimeter nach und wie ich feststellen musste, macht das schon einen Unterschied.

Das Oberteil ist frei nach einem Schnitt aus einer der letzten La mia Boutique vom Mai 2013 (die ich eigentlich wegen eines ganz anderen Kleides teuer gekauft habe) genäht, und sieht dem Original nur entfernt ähnlich. Ich habe gezeichnet und probiert, bis der Schnitt meiner Vorstellung von einem luftigen knöpfbaren Sommerkleid einigermaßen entsprach. Um das Rockteil muss ich mich noch kümmern.


Das Schlimmste ist, als das Oberteil seine Gestalt langsam annahm, stellte ich fest, dass es auch wunderbar zu einfarbigen Röcken passen würde und der bunte Rock mit einfarbigen Oberteilen getragen werden könnte. Und jetzt bin ich schwer am überlegen, ob ich das geplante Kleid nicht als zwei getrennte Teile (Oberteil und Rock) nähen soll. Aber wie? Der Rock wäre eigentlich unproblematisch aber das Oberteil ist ganz kurz (reicht wirklich nur bis zu der Taille). Wie könnte ich es so verlängern, dass es mit einem weiten Faltenrock gut harmoniert und beide Teile zusammen ein Kleid imitieren. Irgendwelche Ideen, Vorschläge, oder noch besser Schnittmuster an denen ich mich orientieren könnte?

Und die zweite Frage ist, welche Knöpfe gefallen euch besser?


Anfänglich habe ich zu den goldenen Metallknöpfen tendiert, weil sie so schön das Muster der geschnittenen Orangen aufgreifen. Aber jetzt beginnen mir die grünen Knöpfe immer mehr zu gefallen. Sie haben auch den Vorteil, dass sie, weil aus Kunststoff, deutlicher leichter sind.

Also getrennt (Oberteil und Rock) oder zusammen (Kleid), was meint ihr? Ich muss mich ganz schnell entscheiden. Ich will es tragen. Wer weiß, ob wir wirklich auf einen endlosen Sommer hoffen dürfen.


Mittwoch, 12. Juni 2013

MMM im Schachbrettmuster

Es gibt Sachen die man jahrelang tragen kann und dann gibt es noch, wie ich sie nenne, die Saisonware, also Kleidungsstücke, die man höchstwahrscheinlich nur eine Saison lang anziehen wird. Mein neuester Rock gehört sicherlich in die zweite Kategorie.

Als ich den Stoff noch im tiefsten Winter ganz zufällig sah, war mein Kopf gerade mit Bildern der neusten Sommertrends zugedröhnt, demnach habe ich den Stoff ohne viel nachzudenken gekauft und das nicht zu knapp, obwohl ich sonst beim Stoffkauf mit der Menge sehr geize. Die erste Idee war es, ein Sixties-Kleid aus ihn zu nähen (könnt ihr euch noch daran erinnern, im März habe ich den Stoff schon gezeigt und die Pläne angedeutet), aber irgendwie hat mich der Mut verlassen und da ich nicht sicher war/bin, ob ich mich in solchem Kleid überhaupt auf die Straße trauen würde, habe ich beschlossen ein bisschen kleiner zu beginnen und zuerst einen Rock aus dem Stoff zu nähen.


So hässlich sich das 100%ige Polyzeug auch anfühlt, war ich doch überrascht wie gut es sich verarbeiten lies. Fadenlauf, Symmetrie - bei so einem gleichmässigen Muster überhaupt kein Problem. Als Schnitt habe ich das Burdamodell 111 vom 8/2012 genommen. Nach diesem Schnitt habe ich schon im letzten Jahr einen Rock genäht und auch für mein hier gezeigtes Refashion-Projekt habe ich den Schnitt als Vorlage genommen. Der hat zwar wegen des Godets eine andere Modellbezeichnug, aber im Grunde ist das der gleiche Rock. Zufälligerweise zeigt SwinginCat heute auch einen schicken Rock (die Godetvariante), der nach diesem Schnitt genäht ist.

Da mir der Schnitt sehr gut passt, wurde er jetzt zu meinem Basisschnitt für einen Rock ohne Bund erklärt. Diesmal habe ich die seitlichen Nahtzugaben großzügiger zugeschnitten, damit der Rock ein bisschen mehr hüftiger sitzt und statt eines nahtverdeckten einen Metallreißverschluss eingesetzt. Kennt ihr vielleicht eine gute Anleitung fürs Nähen eines beidseitig verdeckten Reißverschlusses, wo auch das Futter am Reißverschluss mit der Nähmaschine angenäht wird. Ich habe es zwar so genäht, aber vielleicht gibt es eine elegantere Lösung, die ich nicht kenne. Meine Methode scheint mir ein wenig umständlich zu sein. Das einzige was ich diesbezüglich gefunden habe, ist eine Free-Mini-Class auf Craftsy, bestimmt sehr sehenswert, aber der Weg, den Sunni von A Fashionable Stitch dort zeigt, scheint mir auch nicht optimal zu sein.


Bei der Saisonware lohnt es sich nicht besonders viel Zeit in die Verarbeitung zu investieren. Dementsprechend hat mein neuer Rock auch innen keinen Schnickschnack. Ich habe sogar überlegt das Futter um den Schlitz im Rundbogen auszuschneiden, wie man das heutzutage in vielen Kaufröcken sieht, habe mich dann doch, als Übung sozusagen, für die aufwendigere Variante entschieden. Ich weiß nicht wie es euch diesbezüglich geht, aber ich, bei Sachen, die ich nur selten nähe, vergesse schon mal wie man's macht :(

Letztendlich fällt mein Urteil über den Rock recht milde aus. Einerseits finde ich ihn schon sehr auffällig, anderseits fasziniert mich dieser extreme hell/dunkel Kontrast und wenn man ihn ein bisschen legerer stylt, ist er nach meinem Empfinden auch alltagstauglich.


Ich denke auch, dass jegliche Grundfarben zu dem Rock gut passen und wenn man sich im Kopf von den Originalbildern löst, ergeben sich vielleicht doch mehr Tragemöglichkeiten als man anfänglich vermuten würde.

Bildquelle links: Catwalk Louis Vuitton F/S13

Mehr selbstgeschneiderter Kleidung wird, wie immer Mittwochs, auf dem MMM-Blog gezeigt. Auch Lucy, die heutige Gastgeberin, trägt heute einen Rock. Im Gegensatz zu mir, hat sie sich diesmal für die kombinationsfreudige "Langzeitvariante" entschieden.

Dienstag, 4. Juni 2013

4W4K - Woche IV - Entspannung

Obwohl ein Blick aus dem Fenster es gar nicht vermuten lässt, der Mai ist zu Ende und damit auch mein 4Wochen4Kleider Projekt. Statt der geplanten 4 Kleider sind es nur 2,5 geworden und an meinem SICH-NICHT-STÄNDIG-ABLENKEN-LASSEN-VERHALTEN muss ich auch noch arbeiten. Das Kleid Nr.1 wird hoffentlich bald fertig und zwei Stoffe liegen noch auf meinem UNBEDINGT-DIESEN-SOMMER-NÄHEN-STAPEL. Ich werde euch auf dem Laufenden halten.

Letzte Woche habe ich das Kleid Nr.3 genäht. Spontan habe ich zu einem ganz anderen Stoff gegriffen als die, die hier Anfang Mai auf meinem Tisch lagen. Ich hatte ein Bedürfnis nach einem unkomplizierten Nähprojekt und auch nach einem bequemen, unkomplizierten Kleid, das ich immer zu jeder Gelegenheit tragen kann. Zu Hause, beim Stadtbummel, Kinobesuch, Essen gehen, Strandspaziergang (leider nichts dergleichen in Planung) und und und. Und das ist das Ergebnis:




Zuerst die Eckdaten: das Allerbeste ist, das Kleid wiegt nur 175g und hat mich nicht mal 10€ gekostet. Der geblümte Stoff ist nach meiner Vermutung dünne Bauwolle mit leichtem seidenmatten Glanz. Diesen Stoff habe ich schon vor Jahren, noch zu meiner Münchener Zeit im Karstadt am Hauptbahnhof für 6,60€ (6€/m) gekauft. Den Stoff für die Ärmel, 1m Polyester Chiffon mit erstaunlich guter Haptik, habe ich erst letzte Woche am Maybachufer für 2,50€ besorgt. Außer schwarzem Faden und einfarbigem Stoffrest für die Taschen war für das Kleid nichts mehr vonnöten.

Ich wollte ein einfaches A-Linie Kleid nähen und habe mich für ein Manequim-Schnittmuster entschieden ( Modell 375 aus dem Heft 627 vom September 2011). Ich mag Raglanärmel und die Möglichkeit der Raffung, verleiht den Ärmeln noch ein gewisses Extra.



Nachdem ich zwei Jahre lang die Zeitschrift abonniert habe, wird es höchste Zeit, dass ich auch einige Sachen aus diesen schönen Heften nähe. Dieser Schnitt war eigentlich untypisch für Manequim, ein Mehrgrößenschnitt. Im Manequim sind die meisten Schnittmuster nur in einer Größe vorhanden, nur ganz wenige sind Mehrgrößenschnitte, wobei auch dann nur jede zweite Größe vorhanden ist. Ich habe nicht viel Erfahrung mit Manequim-Schnitten also habe ich die Größe genommen, die am nächsten an meinen Maßen lag. Obwohl der Schnitt ganz einfach war, habe ich trotzdem ein Probemodell genäht. Eine gute Entscheidung, da mir das Probekleid viel zu groß war. Das richtige Kleid hat jetzt die kleinste Größe und ist damit drei Größen kleiner, als die Größe, die ich nach den Maßen wählen müsste. Ich finde es echt ärgerlich, dass die Schnittmuster bei fast allen Anbietern oft so übertrieben groß sind!

Da ich -não entendo português- , konnte ich die Nähanleitung nicht nutzen und musste an einigen Stellen improvisieren. Das Kleid war aber insgesamt nicht schwierig zu nähen und ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Schön finde ich, dass man das Kleid ganz unterschiedlich tragen kann - mit oder ohne Gürtel und die Ärmel 3/4 lang und glatt oder gerafft und kürzer.

Und das Beste - die Hälfte meiner Schuhe passt zu dem Kleid. Hier nur eine kleine Auswahl :)