Mittwoch, 31. Oktober 2012

MMM - Süßes oder Saures

Mein Kleid vom letzten Mittwoch wird heute von einem alten Schätzchen begleitet, und damit hier keine Missverständnisse entstehen, nein es ist kein Helloween-Kostüm, dafür ist mein Jäckchen hoffentlich nicht gruselig genug :))




Wie bereits erwähnt habe ich die Jacke schon vor einigen Jahren genäht. Ich trage sie trotzdem immer noch sehr gerne, schon selbst wegen der Farbe, die mich an den grauen Herbsttagen immer in gute Stimmung versetzt.

Es ist ein Schnitt aus der Burda 8/2008 Modell 115. Der Stoff ist ein original Steiner Loden und hat mich ein kleines Vermögen (zum Glück nur bezogen auf die Preise, die ich gewöhnlich für ein Stoff ausgebe) gekostet. Wie sich im Nachhinein herausstellte, hat sich diese Ausgabe gelohnt, da der Stoff heute noch wie neu aussieht, zudem lässt er keinen Wind durch und die Jacke ist dadurch sehr warm. Sie ist vollständig offenkantig verarbeitet und auch an den Kanten gibt es bis jetzt keine Abnutzungserscheinungen.

Von Burda wurde die Jacke als Blazer im Uniformstil betitelt, da dachte ich mir - ohne Metallknöpfe wird das nix. Nachdem ich jedoch schon beim Stoffkauf mein Konto geplündert hatte und für die Jacke acht große und acht kleine Knöpfe nötig waren, war ein üblicher Kartstadt-Preis von über 2 EUR pro Stück absolut nicht drin und ich musste ich mir etwas einfallen lassen. Schliesslich habe ich einen Onlinehändler (Knopf Truhe) gefunden, der schöne und preiswerte Knöpfe verkauft. Damals war das meine erste Bestellung aber seitdem habe ich dort mehrmals Knöpfe bestellt und war immer super zufrieden.

Wegen meiner guten Laune, heute noch einige ungewöhnliche Jacken-Impressionen freihand selbst fotografiert.


Vielleicht gibt es heute nicht nur gut ge- sondern ausnahmsweise auch ver-kleidete SelbermacherInnen. Also unbedingt hier schauen!

Sonntag, 28. Oktober 2012

Taschen-Monat-September kurz vor Toresschluss

Kurz bevor sich Meikes Motto-Monat in den Winterschlaf legt, noch ein kurzer Beitrag von mir zum Taschen-Monat-September.

Mir persönlich schien das Motto Taschen, die in und auf Me-Made-Kleidungsstücken festgenäht sind, schwierig und anspruchsvoll. Taschen gehören zu beinahe jedem Kleidungsstück dazu, was also kann man zu diesem Thema beitragen, was nicht banal sondern ungewöhnlich und interessant ist. Eine Idee zu einem kleinen Nähprojekt hätte ich vielleicht, nur leider keine Zeit die zu realisieren, daher von mir nur - Taschen nähen theoretisch -



Taschen, wo keine sind
In dem japanischen Buch "Pattern Magic vol. 2" (mittlerweile gibt es eine deutsche Übersetzung des Buches) habe ich drei interessante Pseudo-Taschen-Projekte gefunden. Hier ein Beispiel davon

Bildquelle: Buch "Patern Magic vol. 2"

Taschen nach Burda-Art
Wer keine Lust auf das eher experimentelle "Pattern Magic" Buch hat, findet in der Oktober Ausgabe von Burda einen A-Linie Rock (Modell 121), wo die Taschen nach einer sehr ähnlichen Methode, wie die Pattern Magic-Taschen, konstruiert sind.

Burda Style 10/2012, Modell 121

Taschen, wie ich sie manchmal nähe
Das Howto habe ich für das Wintermantel-Sew-Along geschrieben. Also wen es interessiert, wie man die aufgesetzten Taschen mit einer Nähmaschine aufnähen kann, ohne dass die Naht sichtbar ist...



Taschen und Lingerie
Zum Schluss vielleicht noch eine Idee für alle die, die über einen selbstgenähten BH nachdenken. So eine Tasche darf dann auf keinen Fall fehlen ;)

Bildquelle: joeybra

Und jetzt sage ich dem Motto-Monat "Gute Nacht" und warte gespannt auf das Frühlingserwachen.

Wintermantel Sew-Along #7: Futter nähen und einsetzen

Mein Mantelprojekt steht eindeutig unter keinem guten Stern. Eigentlich sollte das Sew-Along etwas positives Karma in meinen Alltagstrott bringen - beim Nähen entspannen, den Kopf frei kriegen, auf andere Gedanken kommen. Nähen und Nachdenken war der Plan, Nähen und Ärgern ist daraus geworden. Einen Super-GAU gab es zwar (noch) nicht, dafür aber ständig nervige Stolpersteine: immer wieder Zweifel, hier passt nicht, da gefällt nicht...

Apropos nicht gefallen - am Mittwoch wollte ich eigentlich mein Futter samt Zwischenfutter zuschneiden. Ich habe alles rausgekramt (mittlerweile hatte ich auch das Leder für meine Ärmel), die Sachen länger betrachtet und festgestellt, dass mir eigentlich keiner der beiden Futterstoffe so richtig gefällt.


Da boten sich mir zwei Möglichkeiten: ein Futter nehmen, das mir nicht gefällt
oder ein neues Futter kaufen. Ich habe mich für den Neukauf entschieden und mich am Freitag auf die Suche nach einem neuen Stoff gemacht. In einem Geschäft mit verdunkelten Fenstern und schlechtem Kunstlicht eine Farbentscheidung zu treffen, erwies sich als eine richtige Herausforderung. Ich rannte unzählige Male zwischen dem Regal mit den Futterstoffen und einer weit entfernten Ladenecke, wo es zumindest ein bisschen Tageslicht gab, hin und her. Nichts schien zu passen. Fast hatte ich schon aufgegeben, als ich einen kleinen Stoffballen entdeckte, in einer Farbe, die tatsächlich passen könnte. Ein Tageslichtcheck hat meinen ersten Eindruck bestätigt.


Somit war der Freitag eindeutig der Höhepunkt der Woche. Der absolute Tiefpunkt wurde gestern Abend um ca. 23:00 Uhr erreicht. Da war nämlich mein Futter mit der Watelline zusammengenäht.


Auf den ersten Blick sah alles noch gut aus, dummerweise nur bis zu dem Zeitpunkt, wo ich meinen Mantel zusammen mit dem Futter angezogen habe. Ich konnte es nicht glauben, obwohl ganz dünn, hat die Watelline den Fall des Mantelstoffes total verändert. Mein Mantel hat sich in eine Daunenjacke verwandelt. An dieser Stelle werden keine Fotos präsentiert, ihr würdet die Enttäuschung in meinem Gesicht nicht sehen wollen.

Die Jammerei hier, hilft leider auch nicht weiter - die Watelline muss raus!

Eigentlich verspüre ich im Moment keine Lust an dem Mantel weiter zu arbeiten. Unter normalen Umständen würde er höchstwahrscheinlich unvollendet in einer Tüte landen und dort überwintern. Nur wegen des Sew-Alongs werde ich mich zusammenreißen und nicht aufgeben. Also bis nächste Woche. Beim Thema "Krise kriegen" werde ich wahrscheinlich, anders als am Anfang geplant, erst so richtig erblühen können.

Bevor ich diesen Text hier fabriziert habe, habe ich schon manche andere Beiträge gelesen. Einige Mäntel sind schon fertig. Ihr glaubt mir nicht? Hier gibt's die Beweise!

Mittwoch, 24. Oktober 2012

MMM - Office tauglich?

Aber ja, sieht man doch!
 
 
 

Und jetzt zu dem Schnitt. Was vielleicht wie ein Rock und ein Top aussieht ist in Wirklichkeit ein Kleid, Modell 126 von Burda 8/2011. Das Kleid wurde von Burda in der Fotostrecke 50er Revival präsentiert. Retro Kleider sind schon seit längerem sehr beliebt, und die Blogger, die solche nähen und zeigen erfreuen sich einer immer größeren Fangemeinde, aber ich denke, dass dieses Modell auch für die Nicht-Retro-Fraktion gut geeignet ist. Der Schnitt ist nicht besonders kompliziert, hat aber einige schönen Details. Der Bleistiftrock hat unten eine ganz leichte Glockenform (auf dem ersten Bild oben kann man es gut erkennen) und das geraffte Oberteil gibt dem Kleid ein bisschen Volumen und passt zu dem engen Rock sehr gut. Bedenken muss man nur, dass aufgrund des tiefen Ausschnittes ist ein Top unter dem Kleid ein Muss.


Beim Nähen des Kleides hatte ich keine nennenswerten Schwierigkeiten. Ich musste nur die Taille leicht anders modellieren und auf meine Maße bringen. Dafür habe ich mit dem Futter und den Besätzen richtig gekämpft. Zuerst habe ich den Rock mit einem sehr schönen aber auch sehr steifen Viskosefutter gefüttert. Die Bewegungsfreiheit, die der locker gewebte Bouclé-Stoff des Rockes gegeben hat, ist mit dem steifen Futter komplett verloren gegangen und ich fühlte mich in dem Kleid richtig eingeengt. Also musste ich mich auf die Suche nach einem passendem Stretchfutter begeben. Auch meine erste Version der Besatzstreifen für den Hals- und Ärmelabschluss war kein Volltreffer. Es war ein karierter Stoff und das Kleid wirke damit für meinen Geschmack zu rustikal. Schließlich habe ich die Besatzstreifen aus meinem neuen Futterstoff selbst gemacht. Jetzt bin ich zufrieden. Ende gut, alles gut. :)

Nachhinein muss ich vielleicht feststellen, dass obwohl ich immer wieder dadrauf reinfalle, bin ich im Grunde kein Fan von Winterkleidern, die ärmellos sind. Das sind aber nur meine persönlichen Präferenzen und kein grundsätzliches Manko des Kleides.

Alte Schätzchen und das Neueste, es gibt wieder alles heute.
Einfach hier klicken und sich der bunten MMM-Vielfalt erfreuen. Das Kirschenkind, die heutige MMM-Gastgeberin ist nicht nur apart angezogen, sie erzählt auch spannend aus ihrem neuen Pendlerleben.

Dienstag, 23. Oktober 2012

Wintermantel Sew-Along #6: Mantel nähen II

Da bin ich. Zwei Tage zu spät. Gerate ich da gerade mit meinem Mantelprojekt ins Schleudern? Ich hoffe nicht, aber ganz problemlos läuft es auch nicht. Nachdem ich feststellen musste, dass mein Probemantel zu groß ist, kam mir die letzte Woche wie ein déjà vu vor. Ich war wieder bei Schritt eins, Schnitt abpausen, angelangt. Danach müsste ich eigentlich erneut ein Probemodell nähen, aber das erschien mir sinnlos. Mir wurde klar, dass mir einfach die Kenntnisse fehlen, die eventuellen Fehler des Probemodells fachmännisch beseitigen zu können.

Ich selbst würde meine Nähkenntnisse als fortgeschritten einschätzen. Die gängigen Techniken, die in den Nähbüchern aufgeführt sind, kenne ich. Mag sein, dass ich hier und da länger brauche, oder mal überlegen muss wie etwas genäht werden soll, da fehlt mir einfach die tägliche Routine, aber meistens komme zum Ziel und das Ergebnis erfüllt auch meine Ansprüche, die ich an meine selbstgenähte Kleidungsstücke stelle.

Doch bei diesem Projekt merkte ich, dass obwohl ich schon lange nähe, solch einen Schnitt habe ich noch nie genäht, und ich stoße an meine Wissensgrenzen. Bei jedem Schnitt gib es andere Stellen, die besonders knifflig oder schwierig sind. Dieser Mantel ist eigentlich ganz einfach, keine Knöpfe also auch keine Knopflöcher (bei einem dicken Mantelstoff macht da die Hardware oft nicht mehr mit), Taschen in der Naht (nicht besonders hohe Schwierigkeitsstufe), wahrscheinlich auch kein Schlitz. Wären da nicht die Ärmel. Die zu nähen ist nämlich gar nicht so einfach. Den Einschnitt, den man machen muss um sie mit dem restlichen Zeug verbinden zu können, kann man leider nicht nachträglich verschieben. Man hat also nur einen Versuch.

Besonders tailliert ist mein Mantel noch nicht. Hier wird dringend Feintunig benötigt :)

Meine Rohversion sieht gar nicht so schlecht aus, wie ich finde, aber dieses Ergebnis verdanke ich nicht meinem Können sondern ehe dem Zufall, Glück und einer sehr langen Fummelei und das stellt mich in keinster Weise zufrieden.

An dieser Ecke kommen sechs Stofflagen zusammen!!
Nicht nur, dass ich bei diesem Schnitt keine Korrekturen durchführen kann, mir ist auch die Technik, mit der man so eine Ecke richtig näht, nicht ganz klar. Das sind die Fragen die sich mir diesbezüglich stellen:
  • Wo beginnt man mit dem Nähen und wie ist die richtige Nähreihenfolge?
  • Ist die Seite von der man näht von Bedeutung?
  • Wie werden die Ärmelnahtzugaben beim Nähen an der Ecke gelegt?
  • Wann macht man den Einschnitt?
  • Wie soll man die Nahtzugaben kürzen?
  • Wie wird die riesige Stoffmenge, die da an dieser Ecke zusammenkommt, gebügelt?
Fragen über Fragen und die Burda-Beschreibung war wie immer nicht besonders hilfreich. Kennt ihr vielleicht Quellen (Bücher, Zeitschriften, Online-Ressourcen), die speziell diese Technik verständlich oder noch besser anschaulich erklären. Ich hoffe auf Synergien - gemeinsam wissen wir mehr.

Wie die Gemüter der anderen Mantelnäherinnen momentan so sind habt ihr wahrscheinlich schon längst gelesen. Wenn nicht, einfach hier klicken. Diesmal steht Lucy, wie immer engagiert mit Rat zur Seite.

Mittwoch, 17. Oktober 2012

Sonntag, 14. Oktober 2012

Wintermantel Sew-Along #5: Mantel nähen I

Eine Woche, 7 Tage, 168 Stunden, 10080 Minuten... wenn ich die Zeit besser nutzen würde, müsste ich eigentlich viel weiter sein. Vor einer Woche lagen die zugeschnittenen Nesselteile auf meinem Tisch und die paar Nähte zusammenzunähen und bisschen bügeln, das ist doch wirklich kein großer Akt. So blickte ich prüfend Mitte der Woche in den Spiegel



und dachte mir: mein Probemantel ist fertig und was jetzt? Ist er gut, oder muss ich etwas ändern? Kann ich überhaupt etwas verändern. Ich meine nicht die vorhandenen Nähte enger oder breiter machen sonder tatsächlich die Schnittlinien verändern. Ich wollte über das Nähen und Anpassen der Kimono-/Keilärmel (wie heißen eigentlich diese Dinger richtig) etwas mehr erfahren, habe zuerst in meinen Büchern gesucht, Zeit läuft, nix, habe im Internet recherchiert, Tage vergehen, nix. So stehe ich heute hier und bin kein bisschen schlauer.

Mein persönliches Urteil lautet: der Schnitt an sich gefällt mir wirklich gut und ich denke, dass der Probemantel besonders vorne recht gut liegt aber, jetzt kommt's

Er ist zu groß, ich brauche eine Größe kleiner.

Wenn ich ihn kleiner nähe, verschwinden dann die Falten, oder wie muss ich den Schnitt ändern, damit er besser passt, oder ist das bei diesen Ärmeln völlig normal?

Die Rundung des Revers würde ich gerne ändern.
Mayday, mayday... alle unter euch mit einer Schneiderausbildung oder anderswo erworbenen Kenntnissen was sagt ihr dazu. Muss ich den Schnitt anpassen und wenn ja wie? Kennt ihr vielleicht Bücher oder Onlineartikel die sich ausführlicher mit Kimono-/Keilärmel beschäftigen?

So ein Sew-Along macht richtig Spaß. Man kann sich gegenseitig motivieren (das würde gut tun), helfen (das brauche ich jetzt dringend) und austauschen (ist immer schön). Diese Woche habe ich bei meiner Internetrecherche zufällig einen interessanten Artikel zum Thema Kragen gefunden.



Ich kann diese Ideen bei meinem Mantel nicht nutzen aber vielleicht gib es unter euch einige, die sich heute unterfordet fühlen und/oder noch auf der Suche nach einer außergewöhnlichen Kragenlösung sind. Hier auf der Vouge Patterns Site kann man einen Artikel zu diesem Thema downloaden.

Und jetzt schaue ich bei Catherine, um schadenfroh festzustellen, dass sie auch nicht weiter ist, und bei Lucy, um neidisch den schon halbfertigen Mantel zu entdecken. Aber schaut doch selbst, wie der aktueller Stand so ist.

Mittwoch, 10. Oktober 2012

MMM - Kein Glamour...

...dafür aber ein hoher Wohlfühlfaktor.


Angezogen habe ich ein gestreiftes Oberteil, an das sich vielleicht einige von euch noch erinnern können, hier in meinem zweiten Post habe darüber berichtet, und einen Cardigan. Ein übergroßes, lustiges Kleidungsstück. Ich bin umhüllt von dem wärmenden Stoff und fühle mich darin wohl. Ich kann euch sagen, dank dieser Jacke konnte ich schon einige Zugreisen überleben - draußen 25°C und im Zug wie im Kühlhaus.



Der Schnitt des Cardigans ist ein Download-Schnitt Esther #8027 von der amerikanischen Burda-Seite. Na ja, dieses zusammenpuzzeln und kleben der einzelnen Seiten sind nicht ganz meins, da bin ich beim Abpausen und Ausschneiden deutlich schneller, aber 35 A4-Seiten... das geht ja noch.


Dafür ist der Preis von $2,50 absolut in Ordnung. Auch die bebilderte Anleitung (in Englisch) ist sehr gut, obwohl man bei diesem einfachen Schnitt auch ohne Anleitung gut zu recht kommt. Die Bilder helfen da auf jeden Fall weiter. Anders als bei der deutschen Burda, beinhaltet der Schnitt schon die Nahtzugaben. Die Passform des Schnittes ist sehr gut, ich habe nur die Ärmel ein bisschen kürzer machen müssen. Insgesamt ein nettes, schnelles Projekt, das man an einem Abend bewerkstelligt. Dennoch muss ich euch warnen, der Stoffverbrauch ist riesig - 2,7 m sind in der Anleitung angegeben.

Ich geize immer beim Kauf vom Stoff und diesmal wurde ich bestraft. Die zwei Meter, die ich zuerst gekauft habe, hatten bei weitem nicht gereicht und ich musste noch 0,7 m dazu kaufen. War ich froh, dass ich den Stoff noch nachkaufen konnte. Würde man den Stoff in einem Stück kaufen, würden wahrscheinlich 2,4 m reichen.

OK, preislich gesehen war das kein Schnäppchen, der Stoff hat mich 29 € gekostet, und trotzdem bin ich zufrieden und denke das dieser Cardigan vielseitig getragen werden kann, auch deutlich schicker als ich das heute gemacht habe z.B. mit einem engen Rock oder mit einem eleganten Kleid, wie Burda das vorgeschlagen hat.

Glamour oder Alltagstyle? Melleni bei ihrer MMM-Premiere konnte mit dem wunderschönen Kleid irgendwie beides vereinbaren. Und wenn ihr noch bei der einen oder anderen vorbei schauen wollt, hier entlang bitte!

Sonntag, 7. Oktober 2012

Wintermantel Sew-Along #4: Zuschneiden und Einlage

Quelle: threads September 2012

Sicherlich gibt es beim Nähen den optimalen Ablauf, der die Effizienz des Nähens deutlich steigern kann. Problematisch ist nur, dass dieser Ablauf nur dann funktioniert, wenn keine oder nur sehr geringe Änderungen während des Entstehungsprozesses durchgeführt werden müssen.

Was bringen mir die schön versäuberten Nahtzugaben, wenn ich später noch alles enger machen muss und die Nahtzugaben danach noch zuschneide, oder was bringt mir eine an die Ränder der Armlöcher aufgebügelte Einlage, wenn sich bei der Anprobe herausstellt, dass die Schulter zu breit sind und ich sie um 2 cm schmaler machen muss.

Normalerweise basiert meine Nähmethode ehe auf dem "trial an error"-Prinzip und ist vom Optimum leider weit entfernt. Diesmal will ich es anders machen und mich an die richtige Nähreihenfolge halten. Aus diesem Grund mache ich zuerst einen Umweg und nähe einen Probemantel aus Nessel. Erst wenn die Passform stimmt und die notwendigen Änderungen auf die Schnittteile übertragen sind, werde ich alle Teile aus dem Stoff zuschneiden, Einlagen aufbügeln und danach, hoffentlich ohne größere Überraschungen, den Mantel in der richtigen Reihenfolge nähen. Ich mache mir Hoffnungen ("Die Tätigkeit ist eine Folge verzweifelter Handlungen, welche erlauben, die Hoffnung zu bewahren" - Georges Braque), dass ich den Termin "Krise kriegen" vielleicht nicht wahrnehmen muss.

Und jetzt der aktuelle Stand:

Jipieh, ich habe endlich den richtigen Schnitt gefunden!!
Letzte Woche habe ich mich entschlossen, im MaxMara Geschäft vorbeizuschauen. Ich habe tatsächlich "meinen" Mantel gefunden, könnte ihn anprobieren (leider in ständiger Begleitung der Verkäuferin), mir den Schnitt genau anschauen und auch prüfen, ob mir so ein Mantel überhaupt passt. Zu Hause habe ich noch mal meine Sammlung durchgesucht und hatte in einer älteren Burda vom November 2004 ein Modell gefunden, das dem Original wirklich sehr ähnelt. Einzige Unterschiede: der Originalmantel hatte keinen Schlitz, keine Knöpfe und die hintere Teilungsnaht verlief bis zu der Schulternaht.


Ich habe den Schnitt kopiert und die Teile aus dem Nesselstoff zugeschnitten.
Schnitt kopieren und Stoff zuschneiden gehören nicht zu meinen beliebtesten Arbeitsschritten, das liegt aber nicht an der Arbeit selbst, sondern ehe an der gebückten Haltung, sodass vor allem mein Rücken schon nach 10 Minuten keine Lust mehr hat.


Da ich überwiegend die Passform im oberen Bereich überprüfen will, habe ich die Teile deutlich kürzer zugeschnitten.


Ich hoffe, dass bis zum nächsten Sonntag mein Probemantel passt und ich mit dem Nähen anfangen kann.
Wie der Zeitplan bei den anderen aussieht könnt ihr diesmal bei Lucy lesen.