Samstag, 7. Dezember 2019

Weihnachtskleid Sew Along 2019 - Der Schnitt

Advent, Advent ein Lichtlein brennt... und eher man sich umsieht ist der Tisch festlich gedeckt und die Geschenke liegen unter dem Weihnachtsbaum. Wenn ich auf die Weihnachtskleid-Sewalongs vergangener Jahre zurückblicke, ist bei mir jedes Mal zu so einem Punkt gekommen, wo das Gefühl "es ist noch so viel Zeit" plötzlich in "ach herrje, ich habe für mein Weihnachtskleid nur noch ein paar Abende" umschwenkt. In diesem Jahr passiert das gerade jetzt. Die Zeit rennt, seit dem letzten Post ist nicht viel passiert und ich warte auf eine Sendung in der sich vielleicht ein Schnittmuster befindet, das ich nutzen kann um mein Weihnachtskleid zu nähen. Aber kurz der Reihe nach.

Erst einmal möchte ich mich herzlich für eure zahlreichen Kommentare zu meiner Weihnachtskleid-Idee bedanken. Ich freue mich immer sehr über euer Feedback. An meinen Plänen hat sich nichts geändert, wobei ich noch immer nicht hundertprozentig weiß, wie ich die Idee realisieren soll bzw. werde. In den Kommentaren gab es einige Meinungen, dass der Schnitt nicht zu kompliziert ist. Dem stimme ich nicht ganz zu. Vielleicht ist die Grundlinie des Schnitts tatsächlich einfach. Die Schwierigkeit liegt - zumindest für mich - in der Schulterlinie- und Ärmelkonstruktion. Wer möchte, kann sich hier den Schnitt des Kleides genauer anschauen.

Auf der Suche nach einem passenden Schnittmuster habe ich, um es mir einfacher zu machen, das Kleid in zwei Bereiche aufgeteilt, und zwei Schnittmuster genauer unter die Lupe genommen.


- das geraffte Vorder- und Rückenteil


Hier bin ich schnell fündig geworden. Das Kleid Emilia aus der neusten Fibre Mood (Nr. 07/2019) hat genau diese Linie. Sogar der Stoff eines in der Zeitschrift gezeigten Exemplars ähnelt meinem sehr :). Wenn ich die Passe ebenfalls breit machen würde, könnte der Schnitt eine gute Rumpf-Basis für mein Weihnachtskleid werden.

- die Ärmel


Christiane hat es in ihrem Kommentar erwähnt und ich erinnerte mich auch daran, dass es mal in einer Burda einen Schnitt mit stark gerafften Ärmeln gab. Ich habe nach dem Schnitt gesucht und ihn auch gefunden. Es ist das Kleid 114 aus der Burda 08/2018. Nachdem ich mir aber den Schnitt genauer angeschaut habe, musste ich leider feststellen, dass er für mein geplantes Kleid leider nicht besonders nützlich ist. Raglanärmel eignen sich nicht um die Rückenpartie des Kleides, so wie ich es haben will, zu kreieren.

Ich dachte schon, ich komme nicht drumherum, zu versuchen den Ärmel selbst zu konstruieren. Aber vielleicht habe ich ja Glück. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet ein Black Friday Angebot möglicherweise eine Lösung für mein Schnittmusterproblem bringen würde. Da ich in letzter Zeit einiges bei dp studio gekauft habe, erhalte ich von denen jetzt immer einen Newsletter. Darüber habe ich von der speziellen Offerte am letzten Wochenende erfahren. 30% Rabatt beim Kauf von 2 Schnittmustern. Ich wollte mir schon länger den Jackenschnitt Le 103 kaufen und schaute, was ich eventuell noch bestellen könnte um den Rabatt zu bekommen. Auf diese Weise bin ich auf den Schnitt des Hemdes Le 603 gestoßen.
Sieht ihr die Ärmellinie? Vorne hochgeschnittener Raglan, hinten normal eingesetzter Ärmel. Genau das, was ich brauche. Ich habe, die beiden Schnittmuster bestellt und warte jetzt seit über einer Woche ungeduldig auf die Lieferung. Das Kleid von Fibre Mood habe ich schon davor abgepaust, aber vielleicht werde ich den Schnitt gar nicht brauchen. Das Vorder- und Rückenteil der dp Bluse haben ebenfalls reichlich Volumen.

Mein aktueller Status also: warten auf den Schnitt. Und womit gerade die anderen WKSA Teilnehmerinnen beschäftigt sind kann man hier auf dem MeMadeMittwoch-Blog nachlesen.

WKSA 2019
Mein erster Beitrag: Idee
Und hier noch die nächsten Termine des Sew Along:
Sonntag, 15.12.2019 - Zwischenstand
Dienstag, 24.12.2019 - Finale

Dienstag, 26. November 2019

Weihnachtskleid Sew Along 2019 - Die Idee

Weihnachtskleidzeit, die Gelegenheit meinem Blog wieder ein bisschen Leben einzuhauchen. Wie jedes Jahr ist das Thema des ersten Weihnachtskleid Sew Along Treffens - Rückblick und Pläne. Weit nach hinten will ich nicht zurückblicken. Im letzten Jahr hatte ich einiges an Ideen gehabt und letztendlich nur ein Kleid ohne die dazu geplante Bluse genäht.


Meine damaligen Pläne habe ich zum Glück nicht ganz aus den Augen verloren. Es hat ein wenig gedauert, aber vor einiger Zeit würde ich von @allewuensche zu einem Nähkränzchen eingeladen und hatte spontan das Gemma Maxi Dress von Named zugeschnitten. Das Kleid ist super geworden und ist auch sehr schnell genäht. Sollte also noch jemand auf der Suche nach einem schnellen und unkomplizierten aber dennoch raffinierten Projekt für Weihnachten sein, kann ich den Schnitt wirklich empfehlen.


Auch die Seide, aus der ich zu dem Weihnachtskleid passende Bluse plante, habe ich im Laufe des Jahres mehrfach herausgeholt. Der schwierige Stoff hat mich jedoch jedes Mal davon abgehalten die Bluse zuzuschneiden. Doch kürzlich habe ich mich endlich dazu durchgerungen. Den schwierigsten Part habe ich schon hinter mir. Im Moment ruht das Projekt ein wenig, weil ich am überlegen bin, wie ich die Rüsche machen soll. Auf dem Laufsteg, war gerade die Rüsche ein besonderer Eyecacher.

✨✨✨  Weihnachten 2019 ✨✨✨


Kommen wir aber endlich zu meinen aktuellen Plänen. In diesem Jahr wird es keine Mehrfachauswahl geben. Nicht, dass mir die Ideen ausgegangen sind, aber ich habe hier einen Stoff liegen, den ich unbedingt vernähen möchte. Und zufällig ist mir beim Stöbern im Internet ein sehr ungewöhnlich geschnittenes Kleid begegnet, wo ich sofort dachte, dass sich der Stoff für so einen Schnitt hervorragend eignen würde.



Der Stoff ist von Annette Görtz Lagerverkauf. Ich war im Frühjahr zum ersten Mal dort und ich fand die Stoffe, die man dort kaufen konnte, sehr besonders. Speziell diesen habe ich mehrfach in die Hand genommen und wieder zurückgelegt. Er hat mich magisch angezogen, aber was man daraus nähen könnte wusste ich nicht. Am Ende habe ich ihn trotzdem gekauft. Er ist sehr leicht, dünn, fließend aber gleichzeitig auch irgendwie "stabil". Verzieht sich nicht, wie Crêpe oder andere Viskosestoffe. Eine Seite scheint mir beschichtet zu sein, was dem Stoff einen matten Glanz (ist das jetzt ein Widerspruch?) verleiht. Farbe - Anthrazit mit leicht grünen Unterton.

Bildquelle: Bottega Veneta

Das Kleid, das mich aufgrund des außergewöhnlichen Schnittes sofort begeistert hat, stammt aus der Sommerkollektion 2018 von Bottega Veneta und ist eigentlich eine Abendrobe. Ich plane es in Midilänge zu nähen, was es hoffentlich weniger glamourös machen wird. Trotzdem wird das ein Experiment werden. Der Glanz des Stoffes, die starken Raffungen... ich kann es nicht einschätzen, wie mir das stehen wird. Aber hey, sollte mir das Kleid an mir gar nicht gefallen, hält sich der Verlust bei 30 Euro Materialkosten wirklich in Grenzen.

Nun, mein Plan steht fest. Diese Woche werde ich mich auf die Suche nach einem Schnitt machen, den ich halbwegs passend biegen könnte. Und natürlich freue ich mich sehr darauf, mehr über die Pläne anderer WKSA-Begeisterten zu lesen. Liebes MMM-Team, vielen Dank dafür, dass wir auch in diesem Jahr gemeinsam ein Weihnachtsoutfit nähen können!

Und hier noch die nächsten Termine des Sew Along:
Sonntag, 01.12.2019 - Start mit dem konkreten Projekt
Sonntag, 15.12.2019 - Zwischenstand
Dienstag, 24.12.2019 - Finale

Mittwoch, 5. Juni 2019

MMM 6/2019 - Zadie Jumpsuit // Easy to sew. Easy to wear! //

Der Zadie Jumpsuit von Paper Theory ist, glaube ich, das meistgenähte Kleidungsstück dieses Frühlings. Der Hashtag #zadiejumpsuit auf Instagram hat im Moment schon über 1200 Einträge und es gibt auch zahlreiche Blogposts, die den Schnitt besprechen. Ich bin meistens nicht schnell genug um bei solchen Hypes mitzumachen, aber dieser Schnitt hat mich neugierig gemacht. Keine Knöpfe, kein Reißverschluss, simple Idee, die einfach und schnell umsetzbar sein sollte und trotzdem für jeden Figurentyp zu funktionieren scheint, wie die Fotos der vielen sehr gelungenen Exemplare belegen. So viele Schnitte dieser Art git es wirklich nicht, also wollte ich ihn unbedingt ausprobieren. Und was soll ich sagen, ich bin mit dem Ergebnis äußerst zufrieden.






Wie ich mich kenne, würde es doch mehr Zeit vergehen bevor ich ich den Jumpsuit nähen würde, wenn ich nicht zufällig mit Susi aka @allewuensche zu Annette Görtz Lagerverkauf mitfahren dürfte, dort einen tollen Stoff finden würde und gleich auch mit ihr einen gemeinsamen Nähkränzchen-Termin vereinbaren würde. Und tatsächlich schon eine Woche darauf war mein Jumpsuit fast fertig. Wir haben fürs Nähen einen Nachmittag gebraucht, viel Schnattern, Kaffeetrinken und lecker essen inbegriffen. Susi hat Zadie direkt am nächsten Tag ausgeführt und bei Instagram gezeigt. Mich hat ein wenig das Anbringen des Schrägbands am Ausschnitt aufgehalten. Da mein Stoff ziemlich dehnbar ist, hatte ich Angst, dass der Ausschnitt sich ausdehnen könnte. Letztendlich habe ich am Abend danach das Schrägband etwas auf Zug erstmal geheftet und dann angenäht. Das hat super funktioniert.


Ich habe mich jetzt überzeugen können, dass der Schnitt tatsächlich ganz toll ist. Ich weiß nicht, ob es an dem Wickeloberteil mit dem Bindegürtel, der Schritttiefe oder der bequemen Weite liegt - wahrscheinlich ein bisschen an allem - aber wenn ich den Jumpsutit anhabe, fühle ich mich als würde ich einen Judoanzug tragen und auch jede Judobewegung mitmachen können. Gleichzeitig zaubert der clevere Schnitt eine moderne und dennoch nicht zu übertriebe Silhouette. "Easy to sew. Easy to wear!" ist hier nicht nur ein Werbeslogan. Ich bin wirklich sehr angetan und schon jetzt sehr gespannt auf weitere Schnitte des noch recht jungen Indi-Labels.

Zu dem Zadie Jumpsuit findet man mittlerweile so viele Infos, dass ich nur ganz kurz etwas zu meinen Erfahrungen mit dem Schnitt schreiben möchte. Beachten sollte man:

1. Weite - der Schnitt fällt groß aus. Je nach gewünschter Silhouette kann man ihn eine bis zwei Größen kleiner nähen. Da mein Stoff elastisch ist, habe ich meinen zwei Größen kleiner genäht.

2. Schritttiefe - die ist selbstverständlich sehr figurenabhängig, aber kleinere Frauen sollten dieses Maß zumindest überprüfen. Bei meinem Jumpsuit habe ich die Schritttiefe um 4 cm reduziert und bei meiner Größe (164cm) liegt der Schritt immer noch ziemlich tief.

3. Ausschnitt - man sagt immer, dass Wickeloberteile jeder Frau stehen. Ich finde, dass sie gleichzeitig, zumindest für Frauen mit ein wenig mehr Oberweite, oft problematisch sind. Auf vielen Fotos des Zadie Jumpsuits sieht man die Frauen ein Shirt drunter tragen. Da ich das nicht wollte, habe ich die Ausschnittlinie geringfügig verändert, so dass sich die Wickelteile ein bisschen höher überkreuzen.

Nun, das wäre alles, was es von mir zu dem Schnitt zu sagen gibt. Ich bin gespannt wieviele Zadies wir heute beim MeMadeMittwoch zu sehen bekommen. Einen habe ich schon entdeckt, aber auch andere altbekannte Lieblinge, wie das Kielo Dress von Named, sind wieder dabei und neue, interessante Schnitte sind mir auch schon ins Auge gefallen. Der MeMadeMitwoch liefert wie immer ganz viele tolle Ideen und Inspirationen!

Sonntag, 12. Mai 2019

Sommerjäckchen Knit Along 2019 - 2. Zwischenstand

Stricken icon Auf die allerletzte Minute möchte ich auch noch ein paar Worte zum aktuellen Stand meiner Strickjacke schreiben. Der Sommerjäckchen Knit Along 2019 hat viele erfahrene Strickerinnen angezogen, dementsprechend beeindruckend sind die Ergebnisse, die beim 2. Zwischenstand präsentiert werden. Ich dagegen bin noch ziemlich am Anfang. Den letzten Termin musste ich leider ausfallen lassen, da es nichts zu berichten gab. Zu dem Zeitpunkt hatte ich nämlich mit meiner Strickjacke noch gar nicht begonnen.

Zur Erinnerung: Zur Auswahl standen vier, in meinem ersten SJKA-Post genauer beschriebenen, Projekte. Wobei bis auf den Arne Pullover, handelte es sich mehr um Ideen als um fertige Strickanleitungen.


Zu Hause hatte ich Wolle für den Arne Pullover und für die Mohair Jacke und da ich eigentlich als Erstes die vorhandene Wolle verbrauchen wollte und auch ihr mehrheitlich dafür gestimmt habt, habe ich mich für die Mohairjacke entschieden. Außerdem schien mir eine Jacke für die kommende Jahreszeit brauchbarer zu sein als ein Pullover. Ich wurde jedoch schon ganz am Anfang ausgebremst. Die kostenlose Anleitung auf LOTILDA, nach der ich geplant habe die Jacke zu stricken, erwies sich als nur sehr eingeschränkt geeignet. Die Jacke wird dreifädig mit 7er Nadeln gestrickt und das ist nicht das, was ich mir vorgestellt habe. So gestrickt wäre mir die Jacke viel zu voluminös. Schon im Winter habe ich ein wenig mit der Kid Silk von Drops und dem Patentmuster herumexperimentiert und am meisten hat mir das Ergebnis mit zwei Fäden und Nadelstärke 4,5 gestrickt, gefallen. Und damit bin ich schon bei meinem zweiten Problem angekommen. Denn gerade eine von meinen 4,5 Nadelspitzen war plötzlich unauffindbar. Ich vermute, dass die meisten von euch ganz viele unterschiedliche Stricknadeln in jeder Stärke besitzen. Ich leider nicht. Vor zwei Jahren habe ich mir die gängigsten Stärken der austauschbaren Stricknadeln von Drops gekauft, fand das System ganz praktisch und sah bis jetzt keinen Grund noch etwas anderes zu besitzen. Aber jetzt hatte ich ein Problem. Ich hatte keine Lust x-beliebige Stricknadeln im Laden vor Ort zu kaufen aber nur ein Paar Stricknadeln zu bestellen lohnte sich wegen der hohen Versandkosten auch nicht. Und so tat ich, typisch für mich, lange Zeit gar nichts. Als ich dann merkte, dass die Zeit immer knapper wird, habe ich spontan beschlossen zusammen mit den Stricknadeln - damit sich die Versandkosten rentieren :) - noch Wolle für den weißen Cardigan zu bestellen. Schon nach kurzer Zeit war die Bestellung da. Die Stricknadeln und auch die Wolle, die potenziell eine neue Möglichkeit eröffnete. Ich war natürlich ganz neugierig und schlug sofort ein paar Maschen an und testete ein wenig die neue Wolle.


Ich kaufte auch zwei Strickanleitungen. Die 'You Wear It Well' Jacke von Mary Annarella sollte als Basis für den weißen Cardigan dienen, der 'Shawl Collar Cardigan' von Purl Soho sollte meine Fragen zum Stricken des Schallkragens beantworten.


Als ich aber die Anleitungen ein bisschen überflogen habe, war mir schnell klar, dass ich mit der Idee die beiden Anleitungen zu verbinden nicht schnell genug zum vorzeigbaren Ergebnis kommen werde und bin dann letztendlich zu der Ursprungsidee, der Mohairjacke zurückgekommen.

Ich stricke nicht nach einer bestimmten Anleitung. Es hat es sich aber überraschenderweise herausgestellt, dass die Shawl Collar Cardigan-Anleitung an vielen Stellen auch für die Mohairjacke brauchbar ist. Teilweise befolge ich die Anleitung der Lotilda Jacke. Die Maschenanzahl, die Zu- und Abnahmen habe ich selbst errechnet und hoffe, dass das klappt.


Wie schon geschrieben, bin ich noch nicht besonders weit. Das Finale am 26.05. ist nicht realistisch aber noch habe ich ein Funken Hoffnung, dass ich zum Finale der Herzen am 16.06. fertig werden könnte.

Mittwoch, 3. April 2019

MMM 4/2019 - Neue Liebe

Heute möchte ich euch von meiner neuen Liebe erzählen. Wir sind uns immer wieder über den Weg gelaufen aber der Funken ist nie übergesprungen. Zu gewöhnlich, zu praktisch, nordisch unterkühlt, wo ich doch immer für das Fantasievolle und Elegante schwärme. Und dann passiert unerwartet etwas womit man überhaupt nicht rechnet... man verliebt sich - obwohl man scheinbar nicht zueinander passt - und beginnt alles in anderem Licht zu sehen. Man entdeckt plötzlich Qualitäten, die man früher nicht vermutet hat. Die Begeisterung schon nach dem ersten Date. Ein Höhepunkt bereits beim zweiten Mal! Jaaaa, seit letzten Herbst bin ich Feuer und Flame für die OTTOBRE.

Mein erstes Erzeugnis war eine Culotte, die ich super finde und die ich unbedingt auch mal zeigen muss - bei Birgit kann man jetzt schon ein tolles Beispiel des Schnitts bewundern - aber heute möchte ich euch mein neustes Werk zeigen. Eine Hose. Viele davon habe ich bis jetzt nicht genäht und gut sitzende schon gar nicht. Ich habe bereits Schnittmuster von Burda, Maison Victor und auch Knipmode ausprobiert. Jedes Mal musste sehr viel anpassen, gut gesessen hat trotzdem keine. Jetzt, nachdem ich Ottobre für mich entdeckt habe, wollte ich unbedingt auch ein Hosenschnittmuster von Ottobre probieren. Entschieden habe ich mich für einen Schnitt aus Ottobre 5/2015 eine knöchellange Bundfaltenhose, die angenehm lose um die Hüften liegt.






Am Schnitt, außer den Bund um einen Zentimeter tiefer zu setzten und an der Länge ein bisschen zu drehen, habe ich nichts geändert und bin mit der Passform mehr als zufrieden. Vielleicht liegt das Geheimnis darin, dass ich eine Größe kleiner als die Masstabelle es vorschreiben würde genäht habe. Oder an dem tollen Wollstoff, der sich sehr gut in Form bügeln ließ. Oder vielleicht auch an dem sorgfältigen Arbeiten und einigen Tricks, die (Pingel-)Inge in dem Makerist-Videokurs verraten hat. Der Kurs hat sich für mich richtig gelohnt und ich kann ihn jedem empfehlen, der sich für das Nähen klassischer Hose interessiert. Leider habe ich versäumt bei Tageslicht ein paar Fotos vom Innenleben der Hose zu machen. Vielleicht hole ich das noch nach, oder zeige später bei Instagram noch einige Fotos, denn ich bin ganz stolz darauf, wie sie geworden ist. Ich habe schon immer die Verarbeitung hochwertiger Männer Anzughosen bewundert und jetzt sieht meine nicht schlechter aus. Sie ist vorne bis unters Knie gefüttert, was das Tragegefühl noch zusätzlich erhöht.

Schlange und Hose. Meine Lieblingskombination im Moment. Noch eine kleine Ergänzung nachdem Susan im Kommentar danach gefragt hat. Der Mantel ist auch selbstgenäht und in Rahmen der Aktion "Vom Laufsteg in den Kleiderschrank" entstanden => hier kann man mehr über den Entstehungsprozess erfahren.


Ist das nur Glück oder Zufall, dass mir die Schnittmuster von Ottobre so gut gepasst haben. Das werde ich weiter testen, denn es gibt etliche Schnitte, die ich noch unbedingt ausprobieren möchte. Vor allem andere Hosenschnitte, aber nicht nur!

Man sagt, geteilte Freude ist doppelte Freude. Darum freue ich mich heute besonders, dass ich beim MeMadeMittwoch von meiner neuen Liebe erzählen kann.

Freitag, 29. März 2019

Sommerjäckchen Knit Along 2019 - 1. Überlegungen

Stricken icon Letzen Sontag gab es auf dem MeMadeMittwoch Blog den Startschuss zum Sommerjäckchen Knit Along 2019 und ich würde gerne mitstricken wenn ich nur wüsste was. Nach einer sehr, sehr langen Pause habe ich vor zwei Jahren den von Monika organisierten HJKA zum Anlass genommen um in die Strickwelt wieder einzusteigen. Der Marmor Cardigan, den ich damals gestickt habe, ist irgendwann fertig geworden und ich trage ihn wirklich sehr gerne. Viele andere Sachen habe ich seitdem nicht gestrickt. Eine Mädchenjacke aus der Wolle, die vom Cardigan übrig geblieben ist, einen Schal und zurzeit stricke ich den Stockholm Pullover von PetiteKnit. Stricken nimmt noch mehr Zeit in Anspruch als Nähen und meine Wunschliste an Strickjacken bzw. Pullover ist schon wieder länger als mir das lieb ist. Was ich wirklich nicht will, ist große Wollvorräte anzuhäufen. Wolle für zwei Projekte hätte ich zu Hause. Nichts wirklich sommerliches, wobei ich ohnehin lieber eine kuschelige Strickjacke für die kühlen Sommerabende hätte als ein gestricktes Sommertop.

☞ 1. Idee
Vor einiger Zeit habe ich mir die Strickanleitung für den Arne Pullover von Clare Mountain designt für Woolfolk gekauft. Die Woolfolk Kollektionen treffen zu hundert Prozent meinen Geschmack. Sie sehen schlicht, edel und gleichzeitig sehr gemütlich aus. Genau das, was man, für mein Empfinden, für die grauen und kalten Tage braucht (ups, sollen wir nicht eigentlich etwas für den Sommer stricken).

Bildquelle: Woolfolk
Die Garne von Woolfolk habe ich noch nicht in der Hand gehabt, aber sie scheinen auch sehr edel zu sein. Sie sind aber auch sehr teuer. Die Originalwolle Woolfolk Tynd würde für diesen Pullover mehr als 200 EUR kosten. Ich bin gespannt, ob ich irgendwann bereit bin so viel Geld für Wolle auszugeben. Im Moment bin ich jedenfalls noch nicht so weit und möchte es mit einer viel preiswerteren Alternative versuchen. Ich habe Drops Baby Merino in hellbeige bestellt. Die Wolle kratzt nicht, das Maschenbild ist schön gleichmäßig und die Farbe gefällt mir auch (kein typisches hellbeige, hat wenig Gelbanteil und eher leichten Rosa-/Graustich). Nur letztens habe ich irgendwo gelesen, dass Gestricktes aus dieser Wolle zum wachsen neigt. Das verunsichert mich ein wenig.


☞ 2. Idee
Ebenfalls hätte ich Wolle für eine Mohairjacke. Als ich die Kid Silk von Drops kaufte, hatte ich ein anderes Projekt im Kopf aber in der letzten Winterkollektion von Miu Miu sah ich eine Jacke, die mir sehr gefallen hat und die ich jetzt unbedingt haben möchte.


Bildquelle: mytheresa

Bildquelle: mytheresa
Im Patentmuster gestrickt, mit großen Kragen. Eine Strickanleitung für genau so eine Jacke findet man natürlich nicht, aber die kostenlose Anleitung für eine einfache Strickjacke im Patentmuster auf LOTILDA wäre vielleicht ein guter Ausgangspunkt. Ich musste dann nur noch den Kragen dazu basteln.

☞ 3. Idee
Gleichermaßen gefallen würde mir ein Cardigan aus der aktuellen Sommerkollektion von Miu Miu.

Bildquelle: Miu Miu

Bildquelle: Miu Miu
Hier müsste ich jedoch ganz improvisieren. Wolle vielleicht Pernilla von Filcolana in hellgrau. Hat schon jemand Erfahrungen mit diesem Garn gemacht? Anleitung würde ich keine suchen. Der Stockholm Pullover von PetiteKnit, den ich gerade stricke, hat eine ähnliche Form. Ich würde versuchen diese Anleitung als Basis zu nehmen, eine Jacke daraus machen und mir selbst überlegen wie man die Zipfel zum Knoten stricken könnte.

☞ 4. Idee
Nach wie vor hätte ich auch gerne den langen Cardigan, den ich schon bei dem Herbstjacken Knit Along 2017 angeschmachtet habe. Er ist aus der Sommerkollektion 2017 von Bottega Veneta, deren Teil "Shades of White" hieß. Die Kombination unterschiedlicher Weißtöne gefällt mir sehr, darum möchte ich den Cardigan genau in dieser Farbe haben.

Bildquelle: Bottega Veneta
Damals habe ich mir nicht zugetraut so ein Cardigan zu stricken und auch jetzt bin ich nicht sicher, ob das ohne genaue Anleitung nicht zu kompliziert für mich ist. Wolle müsste ich auf jeden Fall noch kaufen und würde dafür die Cotton Merino von Drops in Natur bestellen.

 Strickball icon Was gefällt Euch am besten? Hilft mir bitte mich zu entscheiden!

Mittwoch, 6. März 2019

MMM 03/2019 - Im Stella Shirt Dress (entspricht leider nicht ganz der Wahrheit)

Ich habe in diesem Jahr noch fast nichts für mich genäht. Anfang Januar ein neues Kleid, das mich nur mittelmäßig begeistert, dann gab es reichlich Nähzeit während der AnNÄHerung, leider entpuppten sich die Schnitte, die ich mir dafür ausgesucht habe, hier bei Instagram kurz gezeigt, als ein absoluter Reinfall. Sowohl die Hose als auch das Hemd, beide fast fertig, hüten seitdem ein Kleiderbügel dasein und ich überlege, wie ich die Sachen noch retten kann. Nach längerer Nähabstinenz habe ich kurzentschlossen letzte Woche beschlossen etwas Neues anzufangen und habe einen anderen Hosenschnitt ausprobiert, einen Ottobre Schnitt. Die Hose ist richtig gut geworden und am liebsten hätte ich sie heute gezeigt, nur in der Kürze habe ich nicht geschafft sie zu fotografieren. Daher muss ersatzweise etwas her, was schon fotografiert wurde. Hier ist also mein Stella Shirt Dress von Named, welches ich schon hier auf einem Baum hängend zeigte ;)






Gerade werden die Schnittmuster aus dem neuen Buch von Named rauf und runter genäht und die früheren Schnitte geraten ein wenig in Vergessenheit. Man sollte sie unbedingt wieder in Erinnerung zu bringen. Als die Earth Science Kollektion, bis jetzt übrigens die letzte reguläre Kollektion von Named, ganz frisch war, wurde das Kleid ganz oft genäht und auf Instagram unter den Hashtags #stellashirtdress, #stelladress, #namedstella findet man einige schöne Beispiele davon. Das Kleid hat sehr weite Raglanärmel, eine große Schluppe, ist weit geschnitten und hat Gummizug in der Taille. Die weite Form erfordert eigentlich keine Anpassungen und ist wirklich schnell genäht. Das Kleid ist sehr bequem und eignet sich wegen der weiten Schnittform auch gut für Sommertemperaturen. Einzig die Schluppe darf dann nicht so eng am Hals gebunden werden.

Ich habe eine leichte Viskose genommen, nicht ganz mein übliches Farbspektrum, aber der rauchblaue Grundton und die großen Kreise haben mich irgendwie fasziniert. Ich habe das Kleid im Februar letzten Jahres genäht. Es gab damals eine extreme Kältewelle und während draußen Minustemperaturen herrschten nähte ich das dünne Kleid und träumte vom Frühling und Sommer. Noch kann man nicht mit nackten Beinen spazieren gehen und die düsteren Fotos, die ich übrigens sehr mag - habt ihr eine Vermutung zu welcher Jahreszeit sie gemacht worden sind -, wecken beim Betrachten wahrscheinlich keine Frühlingsgefühle aber der Frühling steht vor der Tür. Höchste Zeit sich etwas Neues, Nettes zu nähen. Bestimmt liefert der heutige MeMadeMittwoch schon einige Inspirationen dazu.

Mittwoch, 6. Februar 2019

MMM 02/2019- Der alte neue Mantel, eine Burberry Inspiration

Was für ein Glück, dass der heutige Post nicht viel Text braucht :). Ich möchte heute einen Mantel zeigen, der nach vielen Jahren Ende letzten Winters endlich fertig wurde. Ich konnte es selbst nicht glauben, dass ich bereits im Winter 2014 angefangen habe ihn zu nähen. Und die Idee dazu ist noch zwei Jahre älter. Denn es war die Burberry Winterkollektion 2012, die damals bei Mänteln mit zwei unterschiedlichen Stoffen spielte und mich dazu inspiriert hat, einen ähnlichen nähen zu wollen. Den Anstoß zum Nähen des Mantels gab mir der Herbst-Jacken-Sew-Along 2014, den Karin und Chrissy organisiert und gehostet haben. Wenn ihr euch also für die Details des Projekts, den Stoff, Schnitt und alles drumherum interessiert, hier findet ihr meine damaligen Sewalong Posts, in denen ich alles recht ausführlich beschrieben habe. Leider habe ich nicht geschafft den Mantel während des Sewalong zu beenden und er lag danach einige Zeit bis ich ihn im Herbst 2016 im Zuge meiner "Ran an die UFOs!" Aktion wieder herausholte und fast fertig nähte. Unglücklicherweise nur fast. Zum Einsetzten der Ärmel, Nähen der Knopflöcher, Annähen der vielen Knöpfe und dem finalen Bügeln habe ich mich erst wieder nach einem Jahr überwinden können. Das Nähen in Häppchen ist wahrlich nicht mein Ding! 





Auch nach so vielen Jahren gefällt mir die Idee und jetzt auch mein fertiger Mantel immer noch sehr gut. Ich mag mir zwar gerne die neusten Modetrends anschauen und sich inspirieren lassen. Die Trends, einmal genäht, begleiten mich aber meistens viele Jahre ganz unabhängig davon, ob sie noch IN oder längst schon wieder OUT sind. Da ist mir das Diktat der Mode vollkommen egal. Noch nicht ganz glücklich bin ich mit dem Gürtel. Diesen hier habe ich mir zwar speziell für den Mantel gekauft, aber im Nachhinein finde ich den Farbton nicht ideal. Der musste entweder den Ton des Mantelstoffs besser treffen oder sich deutlicher abheben.

Der Mantel war eins der schwierigsten Projekte, wenn nicht das schwierigste Projekt, das ich je genäht habe. Der dicke Doubleface Stoff und die vielen, teilweise sehr kleine, Teile waren sowohl beim Nähen als auch beim Bügeln eine echte Herausforderung. Ich bin glücklich, dass ich ihn endlich tragen und heute beim MeMadeMittwoch zeigen kann.