Mittwoch, 29. Juli 2015

MMM am Seesteg

Fast gleichzeitig mit meinem letztem Post habe ich eine Nachricht bekommen, dass mein Notebook von der Reparatur abgeholt werden kann. Endlich! Ich muss zwar noch die gesicherten Daten wieder draufspielen aber ansonsten funktioniert alles. Yip­pi! Ich kann wieder normal bloggen und ich kann an dem letzen MeMadeMittwoch vor der Sommerpause teilnehmen. Und heute soll sich alles um das Thema Ich packe meinen Koffer drehen.

Ich muss gestehen, ich hasse packen. Am glücklichstem bin ich, wenn es mir gelingt Sachen auszuwählen, die vom Stil her gut zueinander passen und vielseitig miteinander kombinierbar sind. Aber wer will das nicht. Mein absoluter Vorbild in dieser Hinsicht ist Mema, die mit einem kleinen Koffer auf mehrwöchige Reise geht. Ich bin weit davon entfernt. Wenn ich mit dem Auto verreise, nehme ich alles mögliche mit, nur um mir den Entscheidungsprozess zu ersparen. Und wenn ich mal mit der Gepäckgröße beschränkt bin, schiebe ich das Packen so lange vor mich hin, dass ich letztendlich immer auf den letzten Drücker packe. Da bleibt einfach keine Zeit mehr für lange Überlegungen.

Den Sommerurlaub verbringe ich am liebsten am Meer. Leider ist in diesem Jahr bei mir kein Erholungsurlaub geplant, aber der neuste selbstgenähte Zugang in meinem Kleiderschrank, würde auf jeden Fall im Koffer landen, wenn ich verreisen würde. Auch die Schuhe, meine neue Jutetasche und den pastelrosa Nagellack hätte ich eingepackt.


Dem leichten Baumwollstoff konnte ich nicht widerstehen. Das schöne Muster und die zarten Farben ließen mich träumen. Ich sah mich schon im luftigen Kleid am schönen Sommerabend am Strand spazieren. Ich hörte das Rauschen des Meeres, spürte den warmen Sand und die frische Brise. Der Schnitt 110 aus der Burda Juniausgabe passte sehr gut zu meinen Träumen. Weiblich, ein wenig romantisch und durch den Gummizug in der Taille auch nicht zu chic. Ich mag die leicht längliche Form des Bubikragens und die schönen Taschen. Das Kleid ließ sich auch gut nähen. Im Großen und Ganzen habe ich nur
  • die Schulter um 1cm verschmälert
  • den Ausschnitt vorne ein wenig vertieft, damit der Kragen auch wenn er geschlossen ist nicht so eng am Hals liegt
  • das Kleid gekürzt (ja, ich bin nicht groß); wegen der Proportionen, habe ich nicht nur den Rock unten gekürzt, sondern auch das Oberteil unten an der Stelle wo die Rockbahn an das Oberteil angenäht wird
  • die Rockweite an den Seiten ein bisschen weggenommen; ich finde, das Kleid wirkt dadurch weniger mädchenhaft
  • die Knopflochleiste nicht separat zugeschnitten, sondern sie direkt am Besatz angeschnitten; diese Methode, die übrigens in dem Buch von Burda "Nähen leicht gemacht" sehr gut beschrieben ist, verbraucht weniger Stoff und ich musste wie fast immer gut mit dem Stoff haushalten ;)
  • für mehr Bewegungsfreiheit habe ich die Ärmel im schrägen Fadenlauf zugeschnitten
Als das Kleid fertig war wollte ich es natürlich sofort ausführen. Es bot sich mir leider (noch) nicht die Gelegenheit es am Strand zu tragen, aber ich konnte einen wunderschönen Tag am See verbringen. Das Kleid trug sich ganz wunderbar. Es steht fest: Irgendwann wird es in den Koffer eingepackt und mich ans Meer begleiten.






________________ Zusammenfassung ________________

Schnitt: Kleid - Burdastyle 6/2015#110
Stoff:    Baumwolle / idee. Creativmarkt Berlin

Montag, 27. Juli 2015

Aus der Not eine Tugend

Still war hier in den letzten Wochen. Drei Wochen dieser blogfreien Zeit habe ich im Ausland ganz ohne Computer und auch ohne Fernseher verbracht. Erstaunlich, wie angenehm ich diese Zeit empfunden habe. Der Computerentzug ist mir leichter gefallen als ich dachte. Mit unregelmässigem Internetzugang übers Handy habe ich so gut es ging das Geschehen in der Nähcommunity verfolgt. Mehr brauchte ich nicht. Diese kleine Pause hat mir wirklich gut getan. Wieder zurück war ich voller Tatendrang und hatte nicht nur große Lust aufs Bloggen sondern wollte mich auch der seit Langem geplanten Blogumgestaltung annehmen. Leider hat mir die Technik einen Strich durch die Rechnung gemacht. Mein Notebook, das schon seit Längerem gelegentlich Probleme bereitet hat, hat bei der neulichen Hitze die Arbeit komplett verweigert. Und die Suche nach einer Neulösung zieht sich hin...

Ich hätte einige neue Sachen zu zeigen - zwei Sommerkleider, einen Rock und eine Jersey Bluse habe ich in letzter Zeit genäht - nur wäre die Vorbereitung der Bilder im Moment sehr mühselig für mich. Daher greife ich zu einer Notlösung und zeige nach dieser langen Pause ein Shirt aus meiner letztjährigen Mini-SWAP-Kollektion. Bis jetzt habe ich keine dieser Sachen getragen gezeigt, vielleicht eine gute Gelegenheit das jetzt nachzuholen. Dieser Blogpost, der schon mehrere Monate halbfertig als Entwurf geschlummert hat, kommt jetzt wie gerufen.





Unglaublich viel gibt es über das Shirt - ein Burda Schnitt 05/2014#105 - nicht zu erzählen. Als ich den Originalstoff, den ich online bei Alfatex bestellt habe, in den Händen hielt, war ich ein wenig enttäuscht. Die Farben und das Muster entsprachen der Abbildung in dem Heft, aber die Stoffqualität gefiel mir weniger - sehr dünn und auch die Haptik überzeugte mich nicht. Zumindest bei dem Schnitt gab es keine Überraschungen, da ich schon zuvor ein Kleid nach dem gleichen Schnittmuster genäht habe. Ein schöner Schnitt für jemandem, der einen Wasserfallausschnitt und die Raglanärmel mag. Ich persönlich war jahrelang der Meinung, dass mir ein Wasserfallausschnitt gar nicht steht. Doch mein Geschmack hat sich geändert. Jetzt mag ich die locker fallenden Stoffmengen im Dekolleté und trage diese Ausschnittform sehr gerne.

Ich habe für euch heute noch einen Tipp abseits des Nähens. Das Requisit, das auf dem zweitem und dritten Foto zu sehen ist, bekommt man - auch in größeren Mengen - in der Düsseldorfer Altstadt. Ein hervorragendes Mittel nicht nur gegen Computer- oder Nähfrust. Wer also zufällig einen frischen Wind in der an einigen Stellen schon stark angestaubten Altstadt von Düsseldorf sucht, soll die junge Brauerei in der Kurzen Straße besuchen.