Sonntag, 29. März 2015

Film und Serien Sew Along - Stoff und Schnittauswahl

Mann, bin ich froh, dass heute noch nichts Genähtes gezeigt werden soll. Das Einzige nämlich, was ich bis jetzt gemacht habe, war den Stoff zu waschen. Zum Glück geht es beim zweiten Film und Serien Sew Along Treffen - und diesmal sammelt Luzie die Beiträge - erst mal um die Stoff- und Schnittwahl und da bin ich gut vorbereitet: ich habe den Stoff und ich habe den Schnitt!


Aber ansonsten sehr wenig Ahnung was mich erwartet. Wie letztens geschrieben möchte ich in dem Film "American Hustle" mehrfach vorkommendes DVF Wrap Dress nähen. Im Moment werden Wickel- und Peseudowickelkleider zuhauf genäht und am laufenden Band gezeigt. Es scheint unendlich viele Schnittmuster zu geben und man sagt auch, dass ein Wickelkleid jeder Frau steht. Ich bin gespannt! Ich habe noch nie eins genäht und auch im Laden keins gefunden, das mir gut gepasst hat.

S T O F F


Ich habe ihn schon lange. Bei Hüco gekauft und er war mit 100% Rayon ausgezeichnet. Die Faserzusammensetzung der Stoffe bei Hüco ist normalerweise sehr gut beschrieben und bei Viskosejerseys steht immer Viskose und nicht Rayon. Ist das ein Unterschied? Und obwohl er elastisch ist, stand da auch nichts vom Elastan. Ob das gut geht? Der Stoff ist dazu noch ziemlich dünn und fühlt sich auch ganz anders an, als die Viskosejerseys die ich sonst kenne. Am meisten gefällt er mir, wenn ich ihn zweilagig halte, aber die Stoffmenge, die ich habe, würde dazu nicht ausreichen und für ein Diane von Furstenberg Kleid wäre das auch ungewöhnlich.

S C H N I T T
Seit den 70ern hat Vogue Patterns einige original Diane von Furstenberg Schnittmuster herausgebracht. Sarah von PatternVault (das Blog finde ich sehr lesenswert) hat über diese Zusammenarbeit einen ausführlichen Blogpost verfasst. Vogue 1549 ist das eigentliche "Iconic Wrap Dress". Kurze Info über das Schnittmuster und die aktuellen Schnittmusteralternativen gibt es zum Nachlesen auf dem McCall Pattern Company Blog. Ich besitze kein original DVF-Schnittmuster. Mittlerweile musste man dafür ca. 200€ zahlen. Verrückt, oder?! Ich habe mich nach einer Alternative umgeschaut.



Bei Etsy habe ich Simplicity 7705 gekauft, welches oft als ein DVF Knock-Off bezeichnet wird. Ganz wahr ist das nicht. Wenn man auf dem Umschlag die Liste der empfohlenen Stoffe durchgeht oder sich genauer die Schnittlinien anschaut, erkennt man, dass dieses kein Schnittmuster speziell für dehnbare Stoffe ist. Da mir aber die Größe 10 eigentlich zu klein ist, hoffe ich, dass ich damit irgendwie zurechtkomme. In zwei Wochen weiß ich mehr!

Mittwoch, 18. März 2015

MMM, wie schön, das es dich gibt!

Ganz anders als noch vor zwei Wochen habe ich heute viel Sonne und etwas Fröhliches für euch.





Schon länger hatte ich vor diesen Rock zu zeigen,  aber ich habe auf einen Tag gewartet, an dem ich Fotos draußen ohne Jacke machen kann, ohne dabei fürchterlich zu frieren. Am vorletzten Sonntag, ersten richtigen Frühlingstag in Berlin, hat sich endlich die Gelegenheit dazu geboten. Letzten Mittwoch war mein Tag jedoch so vollgestopft, dass ich nicht zum Posten kam und so musste der Rock noch einen Woche warten. Ich wollte ihn nämlich unbedingt am MeMadeMittwoch zeigen.

Warum? Weil die Entstehung dieses Rocks, beginnend mit dem Stoffkauf,  über die Schnittwahl, das Nähen und sogar das erstmalige Tragen untrennbar mit der Nähgemeinde verbunden ist. Anfang Oktober hat mich mo.ni.kate besucht und es ist schon fast Tradition, dass wenn ein Nähnerdbesuch nach Berlin kommt, ein kleines Gruppenprogramm nicht fehlen darf. Beim gemeinsamen Maybachmarkt Besuch wanderte der dunkelrote Steppstoff in meine Tasche und ich kann mich noch gut an einige verwunderte Blicke erinnern, als ich später beim Essen und Marktbeutebegutachtung den seltsamen Stoff zeigte. Obwohl ich schon beim Kauf die wunderschönen Roben der Dior-Winterkollektion (Look38-Look41) vor Augen hatte, suchte ich nach einer Möglichkeit aus diesem außergewöhnlichen Stoff etwas zu nähen, das zwar nicht typisch mit dem Stoff assoziiert wird, trotzdem mindestens ansatzweise im Alltag getragen werden könnte. Ein Rock sollte es werden und zu dem Schnitt (Burda 5/2012#106) haben mich viele schönen Beispiele aus der Nähcommunity inspiriert. Erste und zweite Version von Sewionista, auch Lotti Katzkowski hat mindestens zwei Röcke nach dem Schnitt genäht: einen in Schwarz und einen in Rot, dann gibt es noch eine schöne Version von Beswingtes Allerlei und auch Nahtzugabe konnte dem Schnitt nicht widerstehen... die Liste könnte ich noch fortsetzten, aber dann wird es nichts mit meinem Post heute. Den Zuschnitt und die ersten Nähte machte ich beim gemeinsamen Nähkränzchen zu dem mich Nina in ihr tolles Nähkontor eingeladen hat. Während der AnNÄHerung hatte ich den Rock zum ersten Mal an, und wenn man so viele einzigartig gekleidete Frauen um sich hat, ist es viel einfacher selbst etwas Ungewöhnliches auszuprobieren.



Ich schaue diesen Rock an und sehe die Entwicklung meines Hobbys. Seitdem ich angefangen habe zu bloggen, haben sich nicht nur mein Blick für die Mode und meine Tragegewohnheiten geändert. Durch das Bloggen und den regelmäßigen MeMadeMittwoch-Austausch haben sich bei mir in den letzten Jahren viele Ereignisse ergeben, die es ohne das Bloggen gar nicht gegeben hätte. Ich habe viele nette und interessante Leute kennengelernt und konnte bei vielen tollen Treffen dabei sein. Weitere sind schon geplant und einige Termine, wie das Nähbloggerinnentreffen in Leipzig, bereits in meinem Kalender fest eingetragen. Was für eine tolle Entwicklung.

Danke an den MeMadeMittwoch! Danke an das alte und das neue MMM-Team! Danke an alle, die sich die Zeit dafür nehmen hier zu lesen und zu kommentierten! Und alle, die sich noch nicht getraut haben, kann ich nur ermutigen sich hier dazugesellen. Es lohnt sich wirklich!

Montag, 16. März 2015

Film und Serien Sew Along – Inspirationssammlung

Karin und Luzie organisieren den Film und Serien Sew Along - was für eine tolle Idee! - und ich muss die Gelegenheit beim Schopf packen und mir ein Kleid nähen von dem ich schon seit langem träume.

Seit gestern werden bei Karin spannende Film- und Serieninspirationen gesammelt.

Ebenso wie Wiebke wird mir "American Hustle" als Inspiration dienen. Den Film habe ich schon zwei mal gesehen. Beide Male war es für mich ein Erlebnis. Zum ersten Mal habe ich ihn vor ca. einem Jahr in kurz davor neu renoviertem Zoo Palast gesehen und sowohl der Stil und die Eleganz im Kino als auch auf der Leinwand haben mich sehr beeindruckt. Das zweite Mal habe ich den Film mit einigen Berliner Nähbloggerinnen in kleinem Privatkino gesehen und wie Wiebke schon schrieb, sind das immer ganz besondere Abende.

Ich wollte schon mal den Clubblazer aus dem Film "Der Teufel trägt Prada" nähen und vor einiger Zeit zeichnete ich, während ich einen französischen Film schaute, an dessen Titel ich mich nicht mehr erinnern kann, eine Bluse, die mir sehr gefallen hat aber seitdem ich "American Hustle" zum ersten Mal gesehen habe, träume ich von dem Wickelkleid, das Amy Adams in dem Film trug. Bereits ein paar Tage danach schrieb ich Wiebke in einer Mail:
Vorletztes Wochenende war mein Mann hier und wir haben uns den Film American Hustle im Zoo Palast angeschaut. Es war toll! ... Wunderschöne 70er Kostüme/Kleider. Das Kult-Wickelkleid von Diane von Furstenberg muss ich mir unbedingt nähen. Passenden Stoff habe ich schon seit längeren hier liegen und ein Schnittmuster habe ich letzte Woche bei Etsy gekauft. 

Ich möchte mir also das Diane von Furstenberg Wickelkleid nähen!

Amy Adams hat in dem Film drei DVF Kleider getragen. Ein Grün-Weißes ähnlich dem, in dem Diane von Furstenberg selbst im Jahr 1976 auf dem Cover von Newsweek abgebildet war,
ein Schokobraun-Weißes
und eine schwarz-rote Leopardprint-Version, von der ich kein Foto finden konnte. Wer Lust hat, kann auf der DVF-Seite ein interessantes Interview mit dem Kostümdesigner Michael Wilkinson, der die Kostüme für "American Hustle" kreierte, lesen.

Das Wickelkleid von Diane von Furstenberg erlangte den Status einer Ikone. Im letzten Jahr feierte es das 40. Jubiläum und es ist immer noch nicht aus der Mode. Es wurde inzwischen in mehr als 10.000 Prints produziert und es wurde ihm sogar eine eigene Ausstellung gewidmet.

Bildquelle: feastfashionfaves
Bildquelle: feastfashionfaves
Bildquelle: feastfashionfaves
Schnittmäßig möchte ich so nah wie möglich am Original bleiben und der Stoff, den ich habe, passt wie ich finde auch sehr gut für diesen Schnitt und den 70er Style. Aber dazu beim nächsten Mal mehr.

Mittwoch, 4. März 2015

MMM - vom Frühling ist noch nicht viel zu erkennen

Letzte Woche gab es schon einige schöne, sonnige Tage und wenn man genauer hinschaut entdeckt man, dass die Natur langsam aus dem Winterschlaf erwacht. Auf meinen Fotos sieht man davon noch nichts. Obwohl sie gestern entstanden sind, könnten sie genauso gut im Oktober gemacht werden. Nur im Oktober war mein Herbstmantel, den ich hier heute zeigen möchte, noch nicht fertig.





So wie man jetzt nicht mehr erwarten kann aus den dicken Winterklamotten rauszukommen, freut man sich im Herbst über jeden weiteren Tag, wo noch die Übergangskleidung getragen werden kann. So ein gemütlicher Herbstmantel fehlte in meinem Kleiderschrank und so habe ich mich auf der Suche nach Inspirationen durch die Herbst/Winter-Kollektionen der bekannten Modehäuser geklickt. Immer wieder stelle ich fest, dass mir die italienische Mode besonders gefällt. Ich mag die ungewöhnlichen und ausgefallenen Ideen der Miuccia Prada ebenso sehr, wie die puristische Linie von Max Mara oder Jil Sander. Schon vor zwei Jahren habe ich mir einen Max Mara inspirierten Wintermantel genäht und auch diesmal bin ich bei Max Mara hängen geblieben. Der Materialmix, die wolligen Karostoffe, die graubraunen Töne kombiniert mit Gold haben mir sehr gut gefallen. Besonders ein Mantel weckte meine Begierde und ich wurde schnell mit der DasKannIchNähen Bazille infiziert.

Bildquelle: Max Mara, links - runway HW14/15, rechts - Onlineshop
 Alle benötigten Stoffe habe ich bei Hüco gefunden. Obwohl ich Stoffe auch gerne online bestelle, war ich diesmal sehr froh, dass ich alles in einem Laden kaufen konnte. Auf diese Weise war ich sofort sicher, dass die Stoffe gut zueinander passen und habe mir das Zuschicken der Muster und mühselige Zusammenstellen erspart. Deutlich weniger Glück hatte ich mit der Wahl des Schnittmusters, was auch der Grund dafür war, dass der Mantel erst im November fertig wurde. Zuerst habe ich das Schnittmuster 107 aus der Burda 11/2013 ausprobiert.

Bildquelle: Burdastyle
Vom Foto her fand ich, dass das Burda Modell dem Max Mara Mantel sehr ähnelt, aber ein in Gr. 38 genähtes Probemodell lies mich verzweifeln. Die Jacke war riesig und die Ärmel so weit, dass sie mir bis zur Taille reichten. Ich war auch nicht mehr von der Raglanärmel-Variante überzeugt und habe angefangen nach einem neuen Schnittmuster zu suchen. Ich konnte nichts 100%ig Passendes finden und habe mich letztendlich für einen Einzelschnitt entschieden, Burda 7028, den ich als Download gekauft habe. Ganz glücklich wurde ich auch mit dieser Wahl nicht.

Bildquelle: Burdastyle
Diesmal mein Fehler. Die Schnittlinien dieses Modells finde ich sehr schön - trotzdem möchte ich warnen, dass auch dieser Mantel sehr groß ausfällt - und gerne würde ich genau nach diesem Schnitt genähten Mantel sehen, nur um meinen Inspirationsmantel nachzunähen eignete sich der Schnitt weniger. Was ich vorher nicht wissen konnte: die o-förmige Linie des Mantels wird bei diesem Schnitt nicht nur durch die geschwungenen Seitennähte gebildet, sondern auch durch die Rundung der hinteren Mittelnaht und die Abnäher vorne. Folglich war auch die waagerechte Teilungsnaht nicht gerade, was mit meinem Karostoff überhaupt nicht korrespondiert hat. Ich musste an dem Schnitt wirklich viel ändern.




Das war viel Arbeit aber sie hat sich gelohnt. Ich bin mit dem Endergebnis sehr zufrieden. Ich mag den Mantel sehr gerne und konnte ihn im November, der zum Glück nicht sehr kalt war, noch ausgiebig tragen. Und auch jetzt im Frühling ziehe ich ihn sehr gerne an, obwohl - hier will ich nicht lügen - meine Gedanken schon um viel leichtere und farbenfrohere Frühlingsgarderobe kreisen. Ideen habe ich viele, nur leider bis jetzt kaum Zeit um sie zu realisieren.

Ich bin zurzeit noch sehr düster angezogen aber schaut euch um, welche selbstgenähte Kleidung die MMM-Gemeinde zu dieser Jahreszeit am liebsten trägt. Ich habe dort schon einige Frühlingsboten entdeckt!

Bevor ich mir die heutigen MMM-Posts genauer anschaue, möchte ich mich noch bei euch für das Feedback und die vielen, netten Kommentare zu meinen letzten zwei Posts herzlich bedanken. Auch wenn ich - in letzter Zeit meistens aus Zeitmangel - nicht immer oder nicht sofort antworte, freue ich mich über jeden einzelnen Kommentar sehr.