Mittwoch, 5. Juni 2019

MMM 6/2019 - Zadie Jumpsuit // Easy to sew. Easy to wear! //

Der Zadie Jumpsuit von Paper Theory ist, glaube ich, das meistgenähte Kleidungsstück dieses Frühlings. Der Hashtag #zadiejumpsuit auf Instagram hat im Moment schon über 1200 Einträge und es gibt auch zahlreiche Blogposts, die den Schnitt besprechen. Ich bin meistens nicht schnell genug um bei solchen Hypes mitzumachen, aber dieser Schnitt hat mich neugierig gemacht. Keine Knöpfe, kein Reißverschluss, simple Idee, die einfach und schnell umsetzbar sein sollte und trotzdem für jeden Figurentyp zu funktionieren scheint, wie die Fotos der vielen sehr gelungenen Exemplare belegen. So viele Schnitte dieser Art git es wirklich nicht, also wollte ich ihn unbedingt ausprobieren. Und was soll ich sagen, ich bin mit dem Ergebnis äußerst zufrieden.






Wie ich mich kenne, würde es doch mehr Zeit vergehen bevor ich ich den Jumpsuit nähen würde, wenn ich nicht zufällig mit Susi aka @allewuensche zu Annette Görtz Lagerverkauf mitfahren dürfte, dort einen tollen Stoff finden würde und gleich auch mit ihr einen gemeinsamen Nähkränzchen-Termin vereinbaren würde. Und tatsächlich schon eine Woche darauf war mein Jumpsuit fast fertig. Wir haben fürs Nähen einen Nachmittag gebraucht, viel Schnattern, Kaffeetrinken und lecker essen inbegriffen. Susi hat Zadie direkt am nächsten Tag ausgeführt und bei Instagram gezeigt. Mich hat ein wenig das Anbringen des Schrägbands am Ausschnitt aufgehalten. Da mein Stoff ziemlich dehnbar ist, hatte ich Angst, dass der Ausschnitt sich ausdehnen könnte. Letztendlich habe ich am Abend danach das Schrägband etwas auf Zug erstmal geheftet und dann angenäht. Das hat super funktioniert.


Ich habe mich jetzt überzeugen können, dass der Schnitt tatsächlich ganz toll ist. Ich weiß nicht, ob es an dem Wickeloberteil mit dem Bindegürtel, der Schritttiefe oder der bequemen Weite liegt - wahrscheinlich ein bisschen an allem - aber wenn ich den Jumpsutit anhabe, fühle ich mich als würde ich einen Judoanzug tragen und auch jede Judobewegung mitmachen können. Gleichzeitig zaubert der clevere Schnitt eine moderne und dennoch nicht zu übertriebe Silhouette. "Easy to sew. Easy to wear!" ist hier nicht nur ein Werbeslogan. Ich bin wirklich sehr angetan und schon jetzt sehr gespannt auf weitere Schnitte des noch recht jungen Indi-Labels.

Zu dem Zadie Jumpsuit findet man mittlerweile so viele Infos, dass ich nur ganz kurz etwas zu meinen Erfahrungen mit dem Schnitt schreiben möchte. Beachten sollte man:

1. Weite - der Schnitt fällt groß aus. Je nach gewünschter Silhouette kann man ihn eine bis zwei Größen kleiner nähen. Da mein Stoff elastisch ist, habe ich meinen zwei Größen kleiner genäht.

2. Schritttiefe - die ist selbstverständlich sehr figurenabhängig, aber kleinere Frauen sollten dieses Maß zumindest überprüfen. Bei meinem Jumpsuit habe ich die Schritttiefe um 4 cm reduziert und bei meiner Größe (164cm) liegt der Schritt immer noch ziemlich tief.

3. Ausschnitt - man sagt immer, dass Wickeloberteile jeder Frau stehen. Ich finde, dass sie gleichzeitig, zumindest für Frauen mit ein wenig mehr Oberweite, oft problematisch sind. Auf vielen Fotos des Zadie Jumpsuits sieht man die Frauen ein Shirt drunter tragen. Da ich das nicht wollte, habe ich die Ausschnittlinie geringfügig verändert, so dass sich die Wickelteile ein bisschen höher überkreuzen.

Nun, das wäre alles, was es von mir zu dem Schnitt zu sagen gibt. Ich bin gespannt wieviele Zadies wir heute beim MeMadeMittwoch zu sehen bekommen. Einen habe ich schon entdeckt, aber auch andere altbekannte Lieblinge, wie das Kielo Dress von Named, sind wieder dabei und neue, interessante Schnitte sind mir auch schon ins Auge gefallen. Der MeMadeMitwoch liefert wie immer ganz viele tolle Ideen und Inspirationen!