Diesmal bin ich ausnahmsweise nicht erst auf den letzten Drücker fertiggeworden. Der Prada inspirierte Mantel ist schon seit einiger Zeit fertig. So entspannend. Nicht erst ein Tag vor dem Finaltermin die letzten Nähte machen, sich dann noch schnell um die Fotos kümmern und am Abend bis spät in die Nacht den Post schreiben. Und dazu macht mich diesmal das Ergebnis auch richtig glücklich. Ich finde nämlich, dass der Mantel ziemlich gut gelungen ist.
Wie schon im Sommer mit dem Kleid nach Dior hatte ich auch diesmal sehr viel Glück mit der Wahl des Schnittmusters. Es ist oft so, dass die Oversize Modelle von Burda wirklich riesengroß und unförmig sind. Den
Schnitt #134 aus Burda Style 3/2013 fand ich nicht übertrieben voluminös und von den Designlinien als Ausgang für diesen Mantel einfach perfekt.
Die waagerechte Schnittlinie auf der Höhe der Hüfte, passte von der Höhe ideal und bedurfte keiner Anpassung. Geändert habe ich folgendes: (1) Dem Vorderteil habe ich, ausgehend vom Ende des Abnähers, noch eine senkrechte Schnittlinie hinzugefügt. (2) Den Kragen habe ich vom
Schnitt #121 aus Burda Style 11/2016 übernommen. (3) Die Form der Patten habe ich verändert. (4) Die Ärmel des Burda Modells waren ziemlich schmal und ich musste sie um einige Zentimeter weiter machen. Wie ich die Ärmel verändert habe, habe ich schon
an dieser Stele kurz dokumentiert. Die zweiteiligen Ärmel haben noch eine zusätzliche Naht an der Verlängerung der Schulterlinie erhalten. Dadurch hat sich nicht nur der Ärmelumfang verändert sondern es ist zusätzlich eine Art Dreidimensionalität entstanden.
Wie ursprünglich geplant, habe ich den Mantel mit Funktionsstoff gefüttert. Das hat sehr gut funktioniert. Alle Nahtzugaben in dem Futter habe ich füsschenbreit abgesteppt. Die Ärmel wurden noch zusätzlich mit Viskose-Futter gefüttert, das ich zusammen mit dem Funktionsstoff vernäht habe. Ein kleines Extra ist die Taschenlösung, die leider auf keinem Foto dokumentiert wurde. Ich wollte gerne in dem Mantel klassische Taschen haben. Solche, in die man die Hände reintun kann. Gleichzeitig aber wollte ich nicht, dass die Taschenklappen vorne nur ein Fake sind. Also habe ich solche Taschen genäht, in die man sowohl von oben als auch von der Seite greifen kann. Das technisch zu realisieren war ganz schön knifflig. Blöderweise habe ich das nicht mal für mich selbst irgendwie dokumentiert.
Unten gibt es noch einmal Fotos von dem original Prada Mantel, hier in der Version mit einem Pelzkragen. Ich habe die Fotos erst kürzlich über die Google Bildersuche gefunden. Leider lässt sich die Quelle dieser Fotos nicht eindeutig festlegen. Ich konnte nur soviel rausfinden, dass sie von einem Online Second Hand Portal stammen, wo der Mantel anscheinend vor einiger Zeit zum Verkauf angeboten wurde. Abgesehen von Material finde ich, dass mein genähter Mantel und das Original wirklich ähnlich aussehen.
Jetzt bin ich aber sehr auf die anderen Projekte gespannt. Zeigt bitte welche Laufsteg-Inspirationen jetzt in euren Kleiderschränken hängen!
Langsam neigt sich das Jahr dem Ende zu und mit ihm auch unsere Aktion. Am 15.11. startet die letzte "Vom Laufsteg in den Kleiderschrank" Runde. Habt ihr nicht Lust mitzumachen? Monika und ich würden uns sehr darüber freuen. Die Verlinkungsmöglichkeit in der letzten Runde wird's wieder bei Monika geben.