Sonntag, 31. Dezember 2017

Vom Laufsteg in den Kleiderschrank - 6.3 - Ein Ende mit einem Hauch von Dries van Noten

Ein paar Stunden noch, dann ist das alte Jahr vorbei und ganz ehrlich ich kann es kaum erwarten. In vielerlei Hinsicht war das kein gutes Jahr für mich und auch wenn der Jahreswechsel allein keine Änderungen mit sich bringen wird, symbolisch gesehen hat der Wechsel immer etwas von einem Neuanfang. Darauf freue ich mich diesmal ganz besonders.


Die Aktion "Vom Laufsteg in den Kleiderschrank" war eine der Sachen, die ich auf jeden Fall der positiven Seite der Jahresbilanz zuschreiben möchte. Sich von den Laufstegentwürfen inspirieren lassen war schon immer mein Thema, mit dem ich mich 2017 zusammen mit Monika und einem kleinen aber feinen Kreis Nähbloggerinnen, die mitgemacht haben, sehr gerne kontinuierlich und intensiv befasst habe.

Heute endet die letzte Runde und ich sage: Wir haben es geschafft, sehr gut sogar! In den sechs Runden wurden sehr viele tolle Ideen realisiert und ich möchte mich an dieser Stelle bei allen die mitgemacht, gelesen und kommentiert haben, herzlich bedanken.


Die letzte Runde schließe ich mit einem unspektakulären Ergebnis ab. Wie schon die vorherigen Male so auch diesmal liegen meine Pläne und das, was ich tatsächlich geschafft habe weit auseinander. Deswegen bin ich aber nicht enttäuscht, denn wie man sagt: aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Ganz bestimmt werde ich das eine oder andere geplante Kleidungsstück noch realisieren. Direkt im Januar möchte ich meine Dries van Noten Liste weiter abarbeiten.

Heute zeige ich das einzige, was bis heute fertiggeworden ist. Ein schlichtes Kleid (-> das erste Projekt auf meiner längeren Dries van Noten Wunschliste), welches auch nähtechnisch nicht besonders schwierig war. Ein Projekt, das beweist, dass die Sachen vom Laufsteg durchaus in ein gewöhnliches Leben passen können.


Ein dunkles Kleid, welches noch dazu wetterbedingt bei äußerst schlechten Lichtverhältnissen fotografiert werden musste verrät natürlich nicht viele Schnittdetails. Es ist ein Schnittmuster aus der Knipmode, welches ich außer Längenanpassung und anderem Hals- und Ärmelabschluss unverändert genäht habe. Ich bin mit der Passform sehr zufrieden, besonders die Raglanärmel liegen sehr gut. Wenn jemand die schon ältere Knipausgabe hat und diese Kleiderform mag, dem kann ich den Schnitt wirklich empfehlen. Mehr Informationen zu dem Schnitt und der Inspiration findet ihr in dem Zwischenstandbericht.



Meinerseits erkläre ich die Aktion "Vom Laufsteg in den Kleiderschrank" für beendet. Ich bin sehr gespannt, ob die anderen Teilnehmerinnen etwas Zeit für die Realisierung ihrer Laufstegideen in der stressigen Zeit am Ende des Jahres erübrigen konnten. Die Berichte werden bei Monika gesammelt.

Als letztes möchte ich euch noch den besten aller Jahreswechsel wünschen und einen zauberhaften Start in das neue Jahr. Auf neue Ideen, Projekte und Herausforderungen!


Hier noch einmal alle meine Beiträge im Überblick
1. Runde (Dior)
2. Runde (Gucci)
3. Runde (Dior)
4. Runde (Dolce & Gabbana)
5. Runde (Prada)
6. Runde (Dries van Noten)

Mittwoch, 13. Dezember 2017

Weihnachtskleid Sew Along 2017 - Teil 3 - Der Zwischenstand

Die erträumte Kulisse für die Fotos meines Weihnachtskleides wäre letztes Wochenende vorhanden, aber von Fotosmachen bin ich noch weit entfernt. Ich habe nämlich mit dem Nähen noch gar nicht angefangen. Ich war so Feuer und Flame für das Bottega Veneta inspiriertes Kleid und im Moment bin ich mir überhaupt nicht sicher, ob mein -->Plan aufgehen wird.



Ich habe ein Probemodell des Schnitts aus der Burda 5/2009#126 genäht und passformtechnisch gab es fast nichts zu beanstanden. Nur leider kann ich mir irgendwie gar nicht vorstellen, wie das Kleid aussehen wird, wenn ich, wie geplant, die drei dafür vorgesehenen Stoffe miteinander kombiniere. Ich frage mich, ob das Original nicht von der besonderen Mischung der Stoffe lebt, den Farbnuancen und den durchdachten Schnittlinien. Und wird nicht das, was ich plane, aussehen wie gewollt und nicht gekonnt? Ich weiß es nicht und bin deswegen ziemlich unsicher.


Ich sehe die Unterschiede zwischen den Schnittlinien des Bottega Veneta Kleides und des Burda Schnitts. Ich würde gerne noch ein wenig mit dem Schnittmuster von Burda experimentieren, bevor ich entscheide, wie es weitergehen soll, aber so kurz vor Weihnachten habe ich nicht die nötige Ruhe dafür. Mein Kalender sagt, es gibt nur noch ganz wenige Zeitfenster, die ich für das Nähen des Weihnachtskleides nutzen kann. Ich muss effektiv sein. Aus diesem Grund überlege ich, ob es nicht Sinn macht noch schnell auf ein Alternativprojekt umzuswitchen.

Vor nicht allzu langer Zeit habe ich zwei Stoffe gekauft und hatte schon bestimmte Kleider im Sinn.

La Maison Victor 6/2017 Kleid Jewel

Burda 9/2017 Kleid 110

Ich denke beide wären relativ schnelle Projekte. Auf Instagram hat der Katzenstoff und der Burdaschnitt das Rennen gemacht. Aber vielleicht wäre der Blumenstoff ein wenig festlicher. Was meint ihr?

Wie man sieht, herrscht bei mir in diesem Jahr unerwartet ein Weihnachtskleidchaos. Wie weit die anderen Weihnachtskleidnäherinnen inzwischen sind, kann man auf dem MeMadeMittwoch Blog nachlesen.

Donnerstag, 30. November 2017

Vom Laufsteg in den Kleiderschrank - 6.2 - Dries van Noten - Blick auf die Details

Die letzte "Vom Laufsteg in den Kleiderschrank" Runde hat vor zwei Wochen angefangen und heute ist der Stichtag für den Zwischenstandsbericht. Meine Inspiration in dieser letzten Runde ist Dries van Noten und heute möchte ich einen kurzen Blick auf die Details einiger seiner Entwürfe werfen.

✂ Das erste Kleidungsstück auf meiner Wunschliste war ein Jacquardkleid. Der Schnitt einfach aber doch raffiniert. Leichte A-Linie, Raglanärmel, französische Abnäher mit Tascheneingriffen, Hals- und Ärmelbündchen als interessanter Kontrast zu dem opulenten Stoff.


Ein Schnittmuster mir Raglanärmeln, das gleichzeitig französische Abnäher hat, habe ich natürlich nicht gefunden und obwohl mir die Linie des Originalkleides wirklich gut gefällt, will ich mich diesmal nicht ganz strikt an das Original halten. Einer der Gründe dafür ist, dass mir die Raglanschnitte von Burda nicht wirklich gut passen. Der breite Rücken der Burda Schnittmuster macht mir schon sowieso immer die meisten Probleme und Raglananpassung finde ich besonders schwierig. Der andere Grund ist, ich hab mir schon vor einer halben Ewigkeit einen Schnitt aus einer mittlerweile ziemlich alten Ausgabe der Knipmode (Ausgabe 3/2012 Jurk 1) markiert, den ich unbedingt mal ausprobieren wollte. Und ich finde, dass er sich für dieses Projekt ganz gut eignet.


Er hat zwar keine französischen Abnäher, dafür aber eine Seitennaht, die schräg Richtung Vorderteil verläuft und unten mit einem kleinen Schlitz endet. Ich habe bereits angefangen das Kleid zu nähen und es gefällt mir bis jetzt ganz gut. Für Bündchen werde ich einen leicht melierten dunkelblauen Bündchenstoff nehmen. Ich finde das sieht interessanter aus als eine Kombination mit schwarz und zudem auch nicht so festlich.



Jetzt, nach dem Bloggertreffen in Köln, weiß ich, dass der Kauf des Stoffs eine große Sünde war. In Köln wurde nämlich ausführlich darüber diskutiert, wie umweltschädlich Cupro Stoffe produziert werden. Ich gelobe Besserung, trotzdem muss ich gestehen, dass ich den Stoff nach wie vor ganz toll finde. Zum Glück wird zumindest beim Nähen hier keiner ausgebeutet.


✂ Das zweite Kleidungsstück auf meiner Liste war ebenso ein Kleid. Ein uniformangehauchtes Hemdblusenkleid. Und wie immer finde ich einen detaillierten Blick auf die Schnittlinien eines Designerstücks ganz spannend.


Es ist ein Kleid mit einer Taillennaht und Fältchen in der Taille sowie einem Bindegürtel. Des Weiteren hat es einen Stehkragen, Schulterpatten und im Vorderteil auf Brusthöhe Pattentaschen. Wer hätte gedacht, dass sich ein passender Schnitt in der Retrosparte von Burda findet. Mit kleinen Änderungen und Erweiterungen eignet sich der Burda Einzelschnitt 7179 ganz gut als Basis. Leider sind viele Schnittmuster von Burda dem Oper der neuen Internetpräsenz gefallen. Auch diesen Schnitt findet man in dem neuen Burda-Shop nicht mehr. Zum Glück kann man über die Suchmaschinen Suche noch zu einigen alten Burda-Seiten gelangen. So habe ich auch den Schnitt 7179 gefunden und als PDF gekauft. Mittlerweile habe ich ihn schon ausgedruckt und zusammengeklebt. Das Kleid hat viele Details und wird aufwendig zu nähen sein. Mal schauen wie weit ich da komme.



Wie ich die drei weiteren Kleidungsstücke aus meiner Wunschliste umsetzen könnte, damit habe ich mich bis jetzt noch gar nicht befasst. Interessant geschnitten finde ich die Sachen alle.

✂ Hose. Der Schnitt gefällt mir wirklich sehr. Lockersitzend aber nicht übertrieben voluminös. Und ich bin auch ein großer Fan dieser Hosenlänge.



✂ Shirt. Hier sind es die Ärmel, die den Schnitt machen.




✂ Bluse. Sie hat ganz viele schöne Details. Am meisten gefällt es mir, wie hier die Ärmel konstruiert sind. Vorne Raglan, hinten ein klassisch eingesetzter Ärmel. Die Knopfleiste hinten sieht ebenfalls ganz nett aus.


Am 10.12. werde ich noch über den Stand meiner Weihnachtskleid-Näherei berichten. Ist ebenso ein Laufsteg-inspiriertes Projekt. Und jetzt werde ich mir den Fortschritt der anderen Laufsteg-Projekte anschauen.

Am 15.11. hat die finale Runde "Vom Laufsteg in den Kleiderschrank" angefangen. Die Spätentschlossenen können jetzt noch einsteigen. Die Links in dieser Runde werden bei Monika gesammelt.

Hier alle Termine der 6. Runde im Überbick
Mi. 15.11. Inspirationen
Do. 30.11. Zwischenstandsbericht
So 31.12. Ab­schluss­prä­sen­ta­ti­on

Hier findet ihr alle Informationen zu der Aktion

Sonntag, 26. November 2017

Weihnachtskleid Sew Along 2017 - Teil 1&2 - Der Plan

Meine schlimme Erkältung und das tolle Blogger-Treffen am letzten Wochenende waren der Grund dafür, dass ich vor einer Woche keine Muße zum Schreiben des ersten Weihnachtskleid Sew Along Posts hatte. Da es aber bei mir schon lange feststeht, welches Kleid ich mir dieses Jahr zu Weihnachten nähen möchte und den Stoff ich auch bereits habe, denke ich, dass ich heute einfach einsteigen kann. Obwohl ich jedes Jahr in Zeitbedrängnis gerate, möchte ich das gemeinschaftliche Nähen eines Outfits für Weihnachten nicht missen und freue mich sehr, dass es auch in diesem Jahr den Weihnachtskleid Sew Along auf dem MeMadeMittwoch Blog gibt. Lieben Dank an Katharina/sewing addicted, Nina/Kleidermanie und Claudia/bunte kleider, die die Organisation diesmal übernommen haben.

Ich bin beim gemeinsamen Weihnachtskleidnähen schon seit 2012 dabei und wenn jemand schauen möchte, das sind die Kleider der früheren Jahre:
🎄2016🎄  🎄2015🎄  🎄2014 (leider erst viel später fertiggeworden)🎄  🎄2013🎄  🎄2012🎄
Und was werde in diesem Jahr nähen? Ein Patchwork-Kleid, das ungefähr so aussehen soll


Auf das Kleid hat mich ein Foto einer sehr schönen Fotostrecke aufmerksam gemacht, die ich in der Dezember Ausgabe des Flair Magazins aus dem Jahr 2016 entdeckte und die den Namen "Frühlingsprints im Winterkleid" trug.



Durch das Foto habe ich auch erfahren, dass das Kleid von Bottega Veneta ist und nach kurzer Internetrecherche wusste ich auch, das es aus der Pre-Fall Kollektion von 2016 stammte. Zuerst habe ich mir nur ein paar Bilder des Kleides gespeichert und nichts weiter unternommen. Als ich dann aber im August zufällig im Buttinette Onlineshop diesen Stoff gesehen habe, erinnerte ich mich sofort an das Bottega Veneta Kleid. Ich habe gleich den Stoff bestellt, und noch einen weiteren Viskosestoff dazu, der auf dem Foto unten nur als ein schmaler Streifen in der Mitte sichtbar ist. Den plane ich auch nur für die Knopfblende, den Kragen, die Manschetten und die restlichen schmalen Streifen in dem Kleid zu verwenden.


Als die zwei Stoffe nach ein paar Tagen bei mir eingetroffen waren, und ich sie live sehen konnte, war ich regelrecht entzückt. Vor allem der cremefarbene mit den feinen Blümchen und Blättern in zarten Pastelltönen sieht in Wirklichkeit noch viel schöner aus, als online. Und weil ich ihn so schön fand, habe ich sofort beschlossen, dass ich dazu keinen anderen gemusterten Kombistoff suchen werde. Kürzlich habe ich dann bei Hüco noch einen einfarbigen Baumwoll-Ausbrenner zugekauft.


Die Stoffe sind nur ganz leicht transparent. Sollte ich ein Unterkleid brauchen, möchte ich mir ein separates nähen. Ich dachte es wird kein Problem sein, ein Schnittmuster für das Kleid zu finden, bis jetzt habe ich jedoch nichts wirklich Passendes gefunden. Überhaupt grübele ich noch darüber, wie eigentlich das Kleid geschnitten ist. Da nicht alle senkrechten Schnittlinien des Oberteils im Rock fortgeführt werden, gehe ich davon aus, dass das Kleid eine Taillennaht hat. Die Schnittmuster an die ich bis jetzt gedacht habe sind einmal Burda Modemagazin 5/2009#126 oder eventuell Burda Style 10/2017#103, das ich jedoch sehr stark anpassen müsste.


Das Weihnachtskleid wird gleichzeitig auch noch ein weiteres "Von Laufsteg in den Kleiderschrank" Projekt von mir. Das Kleid kommt vielleicht nicht ganz weihnachtlich rüber, obwohl in einer verschneiten Landschaft würde es sich bestimmt ganz toll machen ;). Auf jeden Fall findet man auf dem MeMadeMittwoch Blog auch diesmal wieder viele schöne Ideen für festliche Kleidung.

Herbstjacken Knit Along - 3. Der Stand am Finaltag

Auch Erfolg oder Misserfolg können manchmal relativ sein. Bei heutigem Finale des Herbstjacken Knit Alongs vermute ich nicht nur bei der Organisatorin Monika zwei neue, fertige Jacken zu sehen zu bekommen. Ich bin mit einer nicht ganz fertig geworden und trotzdem empfinde ich meine Teilnahme an dem Knitalong als großen persönlichen Erfolg.

Wie schon am Anfang des Knitalongs geschrieben, wollte ich nach einer langen Strickpause gerne wieder mit dem Stricken anfangen. Warum? Ich hatte in letzter Zeit immer wieder Gelegenheiten gestrickte Jacken oder Tücher in den Händen zu halten und ich fand sie immer unglaublich schön. Noch dazu gibt es in Berlin eine nette Strickgruppe, die sich regelmäßig zum gemeinsamen Stricken trifft, der ich mich wirklich gerne anschließen möchte. Die Treffen finden wegen Raumproblemen neuerdings ein bisschen unregelmäßig statt, aber ich hoffe sehr, dass sich dafür bald eine Lösung finden wird.

Den Knitalong habe ich also als eine perfekte Gelegenheit für einen Wiedereinstieg gesehen. Die Termine sollten mich motivieren die Sache anzugehen und das hat tatsächlich funktioniert. Anfangs hatte ich ein bisschen Schwierigkeiten das passende Strickprojekt zu finden, aber als ich den Marmor Cardigan von Regina Moessmer entdeckt habe, war plötzlich alles klar. Ich mag die schlichte Linie des Cardigans und ich wollte total gerne die nahtlose Top-Down-Stricktechnik ausprobieren. Die Strickanleitung fand ich sehr gut und klar geschrieben und dank Youtube konnte ich der Anleitung auch sehr gut folgen.

Zur Erinnerung: => das war meine erste Idee und => das der entgültiger Plan

Vor zwei Wochen gab es eigentlich noch einen dritten Termin, an dem man den Fortschritt zeigen sollte. Den musste ich leider wegen Krankheit ausfallen lassen. Mehr als ein paar Fotos zu machen habe ich an dem Tag nicht geschafft, aber da ich die Fotos habe, kann ich zumindest jetzt den Stand vom 13.11. zeigen.


Wenn man beachtet, dass ich zig Jahre nicht mehr gestrickt habe und die Top-Down-Stricktechnik überhaupt nicht kannte, finde ich den Fortschritt eigentlich nicht schlecht. Die vorletzte Woche habe ich gar nicht gestrickt. Im Laufe der letzten Wochen habe ich die Ärmel fast fertig gemacht. Die Ärmel zu stricken fand ich relativ anstrengend. Ich habe 40er Rundstricknadel benutzt, das hat gerade noch funktioniert, jedoch musste ich die ganze Zeit das schon Gestrickte drehen und bin nur langsam vorangekommen. Vielleicht geht das irgendwie einfacher. Es fehlen nur Bündchen und gestrickt habe ich sie noch nicht, weil ich gerade überlege, ob ich überhaupt Bündchen haben möchte. Auf Ravelry habe ich die Jacke auch ohne Bündchen gesehen und ich muss sagen, dass mir solche Verarbeitung auch sehr gut gefällt. In der Länge ist die Jacke auch noch ein bisschen gewachsen. Der Stand von gestern sieht folgendermaßen  aus:




Ich würde die Jacke sehr gerne länger machen als die Anleitung es vorsieht. Leider habe ich von den 10 Knäuel, die ich gekauft habe, nur noch 2 übrig. Um die gewünschte Länge zu erhalten bräuchte ich noch 2 weitere Knäuel, aber die Wolle - Air von Drops in perlgrau -  ist überall ausverkauft und im Moment auch nicht nachbestellbar. Wirklich schade. Das trübt ein wenig die Freude, die ich sonst im Bezug auf das Projekt - der Cardigan gefällt mir wirklich sehr - und den Strickwiedereinstieg empfinde.

Ich mache bereits weitere Pläne. Als nächstes möchte ich den Comfort Cardigan von Kim Hargreaves stricken. Ich überlege nur noch, ob in schwarz oder lieber in dunkelgrau. Vielleicht schaffe ich diesen Winter auch noch eine Mütze und einen Schal zu stricken. Liebe Monika, ich bin total happy darüber, dass du den Herbstjacken Strick Along ins Leben gerufen hast. Vielen Dank für die Organisation. Ich glaube, du hattest selbst viel Spaß dabei, und wahrscheinlich nicht nur du, wenn man sich die lange Mitstrickerliste anschaut.

Mittwoch, 22. November 2017

MMM - Nähbloggertreffen, immer wieder schön





Die Fotos sind alt, sehr alt. Das Kleid habe ich schon vor zwei Jahren genäht und beim Bloggertreffen in Köln ebenso vor zwei Jahren zum ersten Mal getragen. Fast im Anschluss an das Treffen sind die Fotos entstanden, der Post ist aus irgendeinem Grund ausgeblieben.

Letztes Wochenende trafen sich zum wiederholten Male die Nähbloggerinnen in Köln. Diese Treffen haben schon eine kleine Tradition, wie mittlerweile einige Ereignisse in der Nähbloggerwelt, die regelmässig online wie auch präsent stattfinden.

Wenn ich mich richtig erinnere wurde das erste Treffen von ConstanzeSuschna und Catherine organisiert und fand im Jahr 2010 in Berlin im noch überschaubaren Kreis statt. Auch im nächsten Jahr gab es ein Treffen in Berlin und es fanden schon deutlich mehr Teilnehmerinnen zusammen. Ich war im November 2012 zum ersten Mal dabei und habe noch alles ganz gut in Erinnerung. Mein Blog war damals ganz jung und ich kannte persönlich keinen.

Nach den drei Treffen in Folge in Berlin fühlte sich das Berliner Organisationsteam ein wenig ausgepowert und es schien zuerst, dass es kein weiteres geben wird. Bis dann Anfang 2014 das Bielefelder Nähquartett die Organisation des nächsten Treffens übernahm. Das war eine großartige Idee! Im April gab es also nach einer eineinhalbjährigen Pause wieder ein spannendes und ereignisvolles Nähbloggerinnen Wochenende. Im 2015 wurden sogar zwei Treffen organisiert im Mai das Treffen in Leipzig und im November in Köln. Kurz nach dem Kölner Treffen hat Karin einen Rückblick-Post geschrieben, wo auch andere Posts verlinkt werden konnten. Solche Möglichkeit finde ich immer sehr schön. Nach einiger Zeit es ist wirklich nicht einfach herauszufinden, was über ein bestimmtes Thema geschrieben worden ist.

Auch das diesjährige Nähbloggerinnen Treffen war ein voller Erfolg. Tolle Location, perfekte Organisation, sehr, sehr nette Teilnehmerinnen (viele alte Bekannte aber auch neue Gesichter) und ein wundervolles Programm mit jeder Menge Highlights, die das Herz jeder Nähinteressierten höher schlagen lies. Ich möchte mich dafür bei den Organisatorinnen Antje, Bele, Brigitte, und Susi herzlich bedanken und auch Constanze, Elke und Sebastian ein Dankeschön für die tollen Workshops sagen. Das war wieder ein unvergessliches Wochenende und ich war unglaublich froh, wieder dabei sein zu können.





Nun aber zurück zu dem Kleid. Das Treffen am Wochenende hat mich an die Fotos und den halbfertigen Post erinnert. Da ich das Kleid sehr mag und seit zwei Jahren in der Herbst- und Winterzeit oft und gerne trage, fand ich, dass das Kleid es wirklich nicht verdient hat, unverbloggt zu bleiben.

Ich bin nicht der große Jerseyliebhaber. Vor allen aus dem Grund nicht, weil man bei Jersey ganz oft die sprichwörtliche "Katze im Sack" kauft. Man weißt ja nie, wie sich der Stoff nachher beim Tragen verhalten wird. Aber dieser Stoff hat mich so sehr verzaubert, dass ich nicht anders konnte, als einfach darüber hinwegzusehen. Den Stoff hat die wunderbare Wiebke auf dem Maybachufermarkt entdeckt und nach einem kurzem WhatsApp Chat für mich und viele anderen aus unserer WhatsApp Gruppe besorgt. Mit dem Schnitt - Burda 01/2014#135 - liebäugelte ich schon eine Weile. Es ist ein Plus-Größen Schnitt und die mit dem Gradieren verbundene Arbeit schreckte mich ein wenig ab, sonst hätte ich ihn schon viel früher ausprobiert. Der Aufwand, wie sich beim Nähen herausstellte, hielt sich in Grenzen. Es fügte sich alles gut zusammen und das Kleid passte eigentlich auf Anhieb. Nur die Ärmel haben mir ein bisschen Probleme gemacht. Der Ärmel hat meiner Meinung nach für einen Jerseyschnitt zu viel Einhaltsweite und da es eigentlich ein überschnittener Ärmel ist, zu hohe Ärmelkugel.


Ich habe das Kleid mit einem Rest Viskose-Stretchfutter aus dem Bestand gefüttert. Die weiße Rückseite der Jerseystoffe mag ich überhaupt nicht. Diesmal, da das Vorderteil des Kleides etwas kürzer ist, stellte sie aber ein richtiges Problem dar. Ich musste mir eine Lösung überlegen. Ich hatte Angst, dass wenn ich den ganzen Rock verstürze, wird er aufgrund der unterschiedlichen Dehnbarkeit des Oberstoffs und des Futters möglicherweise nicht schön fallen. Ich habe das Problem folgendermaßen gelöst. Bei dem überwiegenden Teil des Rocks habe ich den Jersey und das Futter zusammen wie eine Stofflage verarbeitet - das verhindert meist zuversichtlich, dass der Jerseyrock immer länger wird. Nur der untere Teil des Rocks wurde mit einem Rest schwarzen Satinfutter verstürzt. Das Taillenband ist, so wie in der Anleitung vorgesehen, mit gleichem Jersey gedoppelt.

Mit der Verarbeitung des Kleides bin ich sehr zufrieden und mag das Tragegefühl wirklich sehr. Das Kleid ist bequem wie ein Jerseykleid, fühlt sich aber nicht, wie ein typisches Jerseykleid an. Für mich perfekt. Und ich liebe die grellen Farben auf dem dunklen Hintergrund. Erstaunlicherweise, sieht das Muster im Herbst wie ein Tarnmuster aus. Findet ihr das nicht auch?


Ich freue mich heute wieder beim MeMadeMittwoch dabei sein zu können. Das Kleid, das Dodo heute anhat ist ein wahres Meisterstück. Den Stoff habe ich auch. Er ist wunderschön, aber wegen des großen ungewöhnlichen Musters auch sehr schwierig in der Verarbeitung. Dodo hat den idealen Schnitt gefunden und die Platzierung des Musters perfekt gelöst.

Freitag, 17. November 2017

Vom Laufsteg in den Kleiderschrank - 6.1 - Über Dries van Noten halluzinieren

Wer hätte gedacht, dass ein grippaler Infekt, oder wie sonst dieses fiese Etwas wohl heißen mag, mich so außer Gefecht setzten kann. Seit Tagen schon liege ich im Bett und Laufsteg-Mode, Nähen oder Stricken interessieren mich gerade so viel wie das Wetter in Australien. Die Aktion "Von Laufsteg in den Kleiderschrank" läuft schon seit Anfang des Jahres und ich war manchmal mit dem Nähen erst auf den letzten Drücker fertig geworden, oder schrieb den Post ganz spät an dem Abend davor, das war alles okay. Aber diesmal habe ich mir zum ersten Mal gewünscht, den Post nicht schreiben zu müssen... Da mir aber seit gestern wieder ein bisschen besser geht, habe mich heute hingesetzt und das einfach hinter mich gebracht ;)

Für den Abschluss der Aktion habe ich mir Dries van Noten als Inspiration ausgesucht. Er ist einer meiner Lieblingsdesigner. Im Sommer dieses Jahres lief im Kino ein Dokumentarfilm "Dries" und Anfang Oktober wurde im Rahmen des Fashion Weekends auf Arte eine ein wenig gekürzte Version  des Films ausgestrahlt. Mir hat der Film sehr gut gefallen und ich finde ihn sehr sehenswert. Er bietet einen interessanten Einblick in die Arbeits- und Lebensweise des Modemachers.

Mit Dries van Noten inspirierten Sachen habe ich schon vor zwei Jahren beim Weihnachtskleid Sew Along 2015 ein wenig geliebäugelt. Jetzt möchte ich einen zweiten Anlauf starten und zwar mit der gleichen Kollektion, der Winterkollektion 2015.


Ich muss gestehen, dass mir auch die nachfolgenden Winterkollektionen ausgesprochen gut gefallen haben, aber das Besondere an der Kollektion von 2015 ist, dass hier ganz alltägliche Sachen, wie Cargohosen, Chinos, Sweat- und Baumwolloberteile oder Hemdblusenkleider aus Baumwolle mit edlen Stoffen, wie Brokat oder Samt oder ausgefallenem Blumenschmuck "aufgepeppt" wurden. "Couture und das Lässige" und "geerdete Glamour" waren die Schlagworte dieser Kollektion.



Stoffe hätte ich für folgende Sachen:

✂ Cupro-Stoff für ein Kleid. Der Stoff ist ein bisschen anders als der Originalstoff (ist ja sowieso klar), hat dennoch einen sehr schönen, schweren Fall und eine tolle Haptik und das Muster passt, finde ich, sehr gut zum Charakter der Kollektion.



✂ Baumwoll-Stretchgabardine für ein Hemdblusenkleid



✂ Baumwollgabardine für eine Hose



✂ Sweatshirtstoff für ein Oberteil



✂ beschichtete Viskose für eine Bluse



Wie ihr sieht, mit der Art der Kleidung plane ich diesmal ganz auf dem Boden zu bleiben. Es sieht nämlich nicht danach aus, dass ich in absehbarer Zeit Anlässe für Brokatt-Schößchen oder Rock-Capes - wie die Überröcke der Kollektion genannt wurden - haben werde und wenn doch, ist so ein Teil bestimmt recht schnell genäht. Stoff dafür hätte ich auf jeden Fall auch schon da ;)

Ganz klar werde ich nicht alle diese Teile nähen können, obwohl ich sie wirklich gerne alle in meinem Kleiderschrank hätte. Besonders solche Hose würde mir sehr gefallen, mir fehlt aber ein guter Schnitt. Alles was ich bis jetzt an Hosenschnitten ausprobiert habe war ziemlich enttäuschend.

So sieht also mein Plan für die letzte Runde aus. Entschuldigt bitte den verspäteten Einstieg. Ich bin sehr gespannt wofür sich diesmal Monika entscheidet. Ich hätte am liebsten den Mantel gesehen - der Stoff ist wirklich ein Traum - das wäre aber bestimmt ein zeitraubendes Projekt. Noch sind es nicht viele, die in der Abschiedsrunde mitmachen möchten. Schade. Gerade jetzt bietet sich doch an, etwas besonderes zu Weihnachten und/oder Silvester zu nähen. Ich werde das Kleid, das ich beim Weihnachtskleid Sew Along zu nähen plane auch noch bei "Von Laufsteg in den Kleiderschrank" verlinken.


Es ist so weit. Am 15.11. hat die finale Runde "Vom Laufsteg in den Kleiderschrank" angefangen. Vielleicht habt ihr Lust noch einzusteigen? Die Links in dieser Runde werden bei Monika gesammelt.

Hier alle Termine der 6. Runde im Überbick
Mi. 15.11. Inspirationen
Do. 30.11. Zwischenstandsbericht
So 31.12. Ab­schluss­prä­sen­ta­ti­on

Hier findet ihr alle Informationen zu der Aktion

Dienstag, 31. Oktober 2017

Vom Laufsteg in den Kleiderschrank - 5.3 - Prada macht glücklich

Diesmal bin ich ausnahmsweise nicht erst auf den letzten Drücker fertiggeworden. Der Prada inspirierte Mantel ist schon seit einiger Zeit fertig. So entspannend. Nicht erst ein Tag vor dem Finaltermin die letzten Nähte machen, sich dann noch schnell um die Fotos kümmern und am Abend bis spät in die Nacht den Post schreiben. Und dazu macht mich diesmal das Ergebnis auch richtig glücklich. Ich finde nämlich, dass der Mantel ziemlich gut gelungen ist.




Wie schon im Sommer mit dem Kleid nach Dior hatte ich auch diesmal sehr viel Glück mit der Wahl des Schnittmusters. Es ist oft so, dass die Oversize Modelle von Burda wirklich riesengroß und unförmig sind. Den Schnitt #134 aus Burda Style 3/2013 fand ich nicht übertrieben voluminös und von den Designlinien als Ausgang für diesen Mantel einfach perfekt.



Die waagerechte Schnittlinie auf der Höhe der Hüfte, passte von der Höhe ideal und bedurfte keiner Anpassung. Geändert habe ich folgendes: (1) Dem Vorderteil habe ich, ausgehend vom Ende des Abnähers, noch eine senkrechte Schnittlinie hinzugefügt. (2) Den Kragen habe ich vom Schnitt #121 aus Burda Style 11/2016 übernommen. (3) Die Form der Patten habe ich verändert. (4) Die Ärmel des Burda Modells waren ziemlich schmal und ich musste sie um einige Zentimeter weiter machen. Wie ich die Ärmel verändert habe, habe ich schon an dieser Stele kurz dokumentiert. Die zwei­tei­ligen Ärmel haben noch eine zusätzliche Naht an der Verlängerung der Schulterlinie erhalten. Dadurch hat sich nicht nur der Ärmelumfang verändert sondern es ist zusätzlich eine Art Dreidimensionalität entstanden.

Wie ursprünglich geplant, habe ich den Mantel mit Funktionsstoff gefüttert. Das hat sehr gut funktioniert. Alle Nahtzugaben in dem Futter habe ich füsschenbreit abgesteppt. Die Ärmel wurden noch zusätzlich mit Viskose-Futter gefüttert, das ich zusammen mit dem Funktionsstoff vernäht habe. Ein kleines Extra ist die Taschenlösung, die leider auf keinem Foto dokumentiert wurde. Ich wollte gerne in dem Mantel klassische Taschen haben. Solche, in die man die Hände reintun kann. Gleichzeitig aber wollte ich nicht, dass die Taschenklappen vorne nur ein Fake sind. Also habe ich solche Taschen genäht, in die man sowohl von oben als auch von der Seite greifen kann. Das technisch zu realisieren war ganz schön knifflig. Blöderweise habe ich das nicht mal für mich selbst irgendwie dokumentiert.





Unten gibt es noch einmal Fotos von dem original Prada Mantel, hier in der Version mit einem Pelzkragen. Ich habe die Fotos erst kürzlich über die Google Bildersuche gefunden. Leider lässt sich die Quelle dieser Fotos nicht eindeutig festlegen. Ich konnte nur soviel rausfinden, dass sie von einem Online Second Hand Portal stammen, wo der Mantel anscheinend vor einiger Zeit zum Verkauf angeboten wurde. Abgesehen von Material finde ich, dass mein genähter Mantel und das Original wirklich ähnlich aussehen.


Jetzt bin ich aber sehr auf die anderen Projekte gespannt. Zeigt bitte welche Laufsteg-Inspirationen jetzt in euren Kleiderschränken hängen!




Langsam neigt sich das Jahr dem Ende zu und mit ihm auch unsere Aktion. Am 15.11. startet die letzte "Vom Laufsteg in den Kleiderschrank" Runde. Habt ihr nicht Lust mitzumachen? Monika und ich würden uns sehr darüber freuen. Die Verlinkungsmöglichkeit in der letzten Runde wird's wieder bei Monika geben.

Hier alle Termine der 6. Runde im Überbick
Mi. 15.11. Inspirationen
Do. 30.11. Zwischenstandsbericht
So 31.12. Ab­schluss­prä­sen­ta­ti­on

Hier findet ihr alle Informationen zu der Aktion