Tuuli V-neck Jersey Dress aus der Evolution Theory Kollektion von Named, das von vielen Bloggerinnen genäht und positiv bewertet wurde.
Schon als ich zum ersten Mal die Schnittmuster der Evolution Theory Kollektion - die ich insgesamt für sehr gelungen halte - gesehen habe, ist mir der Schnitt dieses Kleides positiv aufgefallen. Ich bin kein großer Fan von Jerseykleidern, vor allem dann nicht, wenn sie hauteng geschnitten sind. Bei diesem Kleid hat mir die Kombination aus dem eng anliegendem Oberteil und dem weiten Faltenrock sehr gut gefallen. Im Dezember gab es auf Instagram einen Weihnachtskalender von @namedclothing und fast jeden Tag ein oder sogar mehrere Schnittmuster zum günstigeren Preis. Da habe ich richtig zugeschlagen und einiges, unter anderem auch das Tuuli Kleid, erstanden. Mittlerweile besitze ich ganz viele Schnittmuster von Named, genäht habe ich jedoch noch nicht viel davon. Vielleicht würde auch dieses Kleid noch länger auf die Realisierung warten müssen, wenn nicht gerade in den Nähblogs Tuulis wie Pilze nach dem Regen schießen würden. Das eine schöner als das andere. Und da ich einen, wie mir schien, passenden Stoff schon zu Hause liegen hatte, habe ich mir jetzt auch ein Tuuli Kleid genäht.
Als ich bei dem Tuuli Schnittmuster vor der Wahl der passenden Größe stand, ging es mir nicht anders als sonst. Vergleicht man die Masse in der Größentabelle mit den Massen des fertigen Kleides - unten habe ich eine Zusammenstellung gemacht - sieht man, dass z. B. bei der Gr. 40 die Taille 5,5 cm negativ ease aufweist und die Brust sogar 11,5 cm ( Wie lautet eigentlich die deutsche Bezeichnung für "negativ ease"? Negative Bequemlichkeitszugabe? Oder gibt es dafür einen anderen Begriff? ). Das fand ich recht viel und wählte eine Größe größer, was sich dann als absolut richtig herausgestellt hat. In der Brust hätte ich sogar gerne noch ein bisschen mehr Weite gehabt. Das Palmenmuster ist an dieser Stelle so sehr auseinandergezogen, dass es dort ein wenig heller ist als an anderen Stellen.
Da der Jersey dünn und stretchig ist, habe ich das Kleid mit dehnbarem Futterstoff aus Viskose/Polyester Mischung gefüttert. Ich mag dieses Futter, weil es sehr leicht ist und nur in der Querrichtung dehnbar. Das Kleid wird dadurch nicht wesentlich schwerer und das Futter im Oberteil verhindert, dass der schwerer Faltenrock die Taille nach unten zieht. Im Oberteil habe ich das Futter an die Belege angenäht. Für den Futterrock habe ich den Rock vom Vogue 1351 genommen. Damit das Kleid in der Taille besser sitzt habe ich, wie in der Anleitung empfohlen, einen 5mm schmalen Gummi an die Taillennahtzugabe genäht. Das Oberteil habe ich ein bisschen verlängert, wobei sich später bei der Anprobe herausgestellt hat, dass nur das Vorderteil verlängert werden musste, die Länge des Rückenteils stimmte bei mir.