Sonntag, 7. Oktober 2012

Wintermantel Sew-Along #4: Zuschneiden und Einlage

Quelle: threads September 2012

Sicherlich gibt es beim Nähen den optimalen Ablauf, der die Effizienz des Nähens deutlich steigern kann. Problematisch ist nur, dass dieser Ablauf nur dann funktioniert, wenn keine oder nur sehr geringe Änderungen während des Entstehungsprozesses durchgeführt werden müssen.

Was bringen mir die schön versäuberten Nahtzugaben, wenn ich später noch alles enger machen muss und die Nahtzugaben danach noch zuschneide, oder was bringt mir eine an die Ränder der Armlöcher aufgebügelte Einlage, wenn sich bei der Anprobe herausstellt, dass die Schulter zu breit sind und ich sie um 2 cm schmaler machen muss.

Normalerweise basiert meine Nähmethode ehe auf dem "trial an error"-Prinzip und ist vom Optimum leider weit entfernt. Diesmal will ich es anders machen und mich an die richtige Nähreihenfolge halten. Aus diesem Grund mache ich zuerst einen Umweg und nähe einen Probemantel aus Nessel. Erst wenn die Passform stimmt und die notwendigen Änderungen auf die Schnittteile übertragen sind, werde ich alle Teile aus dem Stoff zuschneiden, Einlagen aufbügeln und danach, hoffentlich ohne größere Überraschungen, den Mantel in der richtigen Reihenfolge nähen. Ich mache mir Hoffnungen ("Die Tätigkeit ist eine Folge verzweifelter Handlungen, welche erlauben, die Hoffnung zu bewahren" - Georges Braque), dass ich den Termin "Krise kriegen" vielleicht nicht wahrnehmen muss.

Und jetzt der aktuelle Stand:

Jipieh, ich habe endlich den richtigen Schnitt gefunden!!
Letzte Woche habe ich mich entschlossen, im MaxMara Geschäft vorbeizuschauen. Ich habe tatsächlich "meinen" Mantel gefunden, könnte ihn anprobieren (leider in ständiger Begleitung der Verkäuferin), mir den Schnitt genau anschauen und auch prüfen, ob mir so ein Mantel überhaupt passt. Zu Hause habe ich noch mal meine Sammlung durchgesucht und hatte in einer älteren Burda vom November 2004 ein Modell gefunden, das dem Original wirklich sehr ähnelt. Einzige Unterschiede: der Originalmantel hatte keinen Schlitz, keine Knöpfe und die hintere Teilungsnaht verlief bis zu der Schulternaht.


Ich habe den Schnitt kopiert und die Teile aus dem Nesselstoff zugeschnitten.
Schnitt kopieren und Stoff zuschneiden gehören nicht zu meinen beliebtesten Arbeitsschritten, das liegt aber nicht an der Arbeit selbst, sondern ehe an der gebückten Haltung, sodass vor allem mein Rücken schon nach 10 Minuten keine Lust mehr hat.


Da ich überwiegend die Passform im oberen Bereich überprüfen will, habe ich die Teile deutlich kürzer zugeschnitten.


Ich hoffe, dass bis zum nächsten Sonntag mein Probemantel passt und ich mit dem Nähen anfangen kann.
Wie der Zeitplan bei den anderen aussieht könnt ihr diesmal bei Lucy lesen.

5 Kommentare:

  1. Oh, den ausgesuchten Schnitt finde ich sehr zeitlos. Mit dem angeschnittenen Ärmeln wirkt der Schnitt sehr modern und würde sogar mich (als eher sportlichere Jackenträgerin) reizen. Da überlege ich schon, wo ich diese Burda herbekommen könnte (-:
    Liebe Grüße
    Natascha

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  2. wie schön, ich bin nicht die einzigste mit Kimonoärmeln. Ich bin gespannt, wie dein Probemodel sitzt.
    Ich nähe nie nach der rationellsten Methode, sondern geh fast immer den Weg des Massschneiders mit "Umweg". Sprich Zwischenanproben und manche Arbeitsschritte werden doppelt ausgeführt. Aber das Endergebnis belohnt einem in der Regel mit einem perfekten Endergebnis.

    LG Lucia

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  3. Ich bin auch gespannt auf den Sitz der angeschnittenen Ärmel...
    Liebe Grüße

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  4. Jetzt bin ich richtig gespannt - das Burdaheft hatte ich mir extra wegen dieses Mantelschnitts mal besorgt. Natürlich habe ich den Mantel nicht genäht (ist ja immer so), aber ich freue mich schon sehr, den Schnitt dann bei dir umgesetzt zu sehen. Wegen der Kimonoärmel ist ein Probemodell sicher sinnvoll - da kann man nachträglich doch relativ wenig ändern.

    viele grüße! Lucy

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    1. Hallo Lucy,
      was nicht ist, kann ja noch werden. Sollte sich der Schnitt als Volltreffer erweisen (ich werde berichten), wer weiß, vielleicht kommst du noch auf den Geschmack ;-)
      Liebe Grüße
      Yvonne

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