Ich bin in Stimmung, erste Nähte sind gemacht! / Endlich hab ich angefangen / Probemodell sitzt, ich kann den richtigen Stoff zuschneiden / Ich bin ein Streber und nähe jetzt mein zweites Weihnachtskleid / Plätzchenessen ist doch irgendwie auch Nähen, oder
Es stimmt! Ich bin in Stimmung (nur leider mit sehr wenig Zeit zum Nähen und Bloggen). Nichts motiviert so sehr, wie gute Zuschauerquoten und die sind irgendwie garantiert wenn über 150 Frauen zusammen Weihnachtskleider nähen :). Also hochmotiviert hab ich angefangen direkt nachdem mein letzter WKSA-Post veröffentlicht wurde.
Da ich wirklich nicht wusste, welches Kleid ich nähen soll, verlief der Nachmittag ziemlich chaotisch. Angefangen habe ich mit der Suche des passenden Schnittmusters für das Louis Vuitton inspiriertes Kleid. Recht schnell stellte ich fest, dass Burda in regelmäßigen Abständen Schnittmuster für Kleider im Lingerie-Look rausbringt. Nicht mal eine halbe Stunde habe ich gebraucht, um mindestens zehn potenzielle Schnittmusterkandidaten für mein Kleid zu finden. Vielleicht ist das nicht ganz schlüssig, aber diese Tatsache hat mich so sehr beruhigt, dass ich angefangen habe das Vogue Schnittmuster, also das Schnittmuster für das andere Kleid, zu kopieren. Die Überlegungen welche Größe ich da wohl brauchen werde und das Abpausen der vielen Teile hat einige Zeit in Anspruch genommen und nachdem ich damit fertig war, schien mir der Schnitt so kompliziert, dass ich mich wieder der Burda Schnittmusterwahl gewidmet habe. Ich hab mir die zuvor getroffene Vorauswahl noch einmal angeschaut, mich schließlich für ein Schnittmuster entschieden und diesen auch sofort kopiert. Noch am gleichen Abend nähte ich ein Probemodell. Es war schon tiefste Nacht als ich damit fertig war und zu diesem Zeitpunkt könnte ich auch Pyjamahose und ein 10 Jahre altes T-Shirt zu Weihnachten tragen. Ich wollte nur noch ins Bett, sonst war mir alles egal. Die nächsten Tage gab es zum Nähen keine Zeit. Erst letzten Sonntag konnte ich mich wieder ein wenig dem Weihnachtskleid-Thema widmen. Hier kurz zusammengefasst die Erkenntnisse:
// Donna Karan Kleid [Vogue 1409]
An die amerikanischen Schnittmuster werde ich mich wohl nie gewöhnen. Kreise, Quadrate, Dreiecke. Ich frage mich immer, wie soll man die vielen kleinen Passzeichen auf den Stoff übertragen. Viel lieber mag ich die Schnittmuster ohne Nahtzugaben, die kann man viel einfacher abändern. Das einzig Gute an den Nahtzugaben ist, man kann die Papierschnittteile einfach zusammenstecken und die Passform ein wenig überprüfen.
Meiner lieben Assistentin passt der Schnitt ziemlich gut. Für mich ist leider die Abnäherposition nicht ganz optimal. Und das ist die Tücke dieses Schnittmusters. Normalerweise lässt sich die Abnäherverlegung unkompliziert durchführen, nicht aber bei diesem Schnittmuster. Hier ist der Abnäher sehr raffiniert in ein Schnittteil integriert, das sich bogenförmig um die Taille legt. Man braucht Zeit und Ruhe um zu schauen, wie das zu Lösen wäre. Diese Tatsache und der Fakt, dass mir immer noch der Stoff für die Ärmel fehlt, spricht gegen das Kleid.
// Louis Vuitton inspiriertes Kleid [Burda 4/2005 Mod. 110/111]
Ich habe von euch einige Tipps bekommen, welche Schnittmuster sich für dieses Kleid eignen könnten. Vielen Dank dafür. Frau Neu Näht hat Vogue 9015 empfohlen. Toller Schnitt! Nur leider müsste ich den bestellen, was zeitlich wahrscheinlich nicht hinhauen würde. Januarkleider hatte für mich eine Schnittempfehlung aus der Burda 3/2004. Ebenfalls ein schöner Schnitt, der meinem Inspirationskleid wirklich sehr ähnelt und den ich auch auf meine Vorauswahlliste aufgenommen habe. Schließlich habe ich mich jedoch für ein Kleid aus der Burda 4/2005 entschieden. Der entscheidende Grund dafür war, dass das Schnittmuster in zwei Versionen vorhanden war, als ein Trägerkleid in Lingerie-Look und als ein Hochzeitskleid mit Spitze.
Meine Idee ist eine kurze, ärmel- und godetlose Version des Brautkleides zu nähen. Obwohl ich ganz skeptisch war, ob ich einen solchen Schnitt überhaupt tragen kann, hat mich das Probemodell positiv überrascht und ich kann mir jetzt wirklich vorstellen dieses Kleid zu nähen und auch zu tragen.
Ich musste so lachen bei der Vorstellung zu deinem chaotischen Nähtag... :-) Das könnte von mir sein. Kopflos und intuitiv herumwurschteln. Dafür bist du aber schon zu tollen Ergebnissen gelangt! Das Lingeriekleid sieht ja wirklich wunderschön aus... und diese Spitze am Ausschnitt macht mich atemlos! Das ist wirklich ganz großes Kleiderkino... ein Traum. Was die Verarbeitung der Armausschnittkante angeht, kann ich leider gar nicht weiterhelfen, ich habe noch nie was ärmelloses genäht. Es wird zauberhaft werden, da bin ich sicher, und ich muss mich auch sputen. Das wird wieder ein Wettlauf gegen die Zeit... :-/
AntwortenLöschenLiebe Grüße!
Ich würde wirklich gerne das Kleid im Louis-Vuitton-Stil sehen: so lässig und so chic. Daher freut es mich, dass du nach dem Probemodell zur Ansicht gelangst, solch ein Kleid zu nähen und zu tragen. LG Frau Neu
AntwortenLöschenBin ziemlich begeistert! Egal wann es fertig wird.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Immi
Der spitzengeschmückte Rücken ist atemberaubend ! Und der Schnitt passt ja wie die Faust aufs Auge zum Inspirationskleid . Hmm , der Armausschnitt : Könntest Du den Spaghettiträger ev. ab der Schulter als Spitzeneinfassung ( wie Schrägband ) nutzen ? Bin sooo gespannt
AntwortenLöschenliebe Grüße Dodo
Ich bin auch hin und weg - das wird ein ganz tolles Kleid! Ich wünsche dir genügend Zeit und Muße und freue mich schon sehr auf die nächsten Bilder!
AntwortenLöschenLG Rita
So oder so - das wird ja richtig toll! Viel Muße für die Fertigstellung und anschließend viel Spaß beim Tragen!
AntwortenLöschenLiebe Yvonet, so richtig klar ist mir dein Konzept noch nicht. Ich bin gespannt und es wird sicher spannend. Spitze vernähen ist übrigens kein Problem, die Dessousnäherinnen haben da immer wieder Hinweise wie es geht. Gruß Mema
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